pte20171215004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Avatar als Lustobjekt aus VR-Headsets gelöscht

Devote Assistentin "Vivi" beschwört Sexismus-Vorwürfe an iQiyi herauf


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Avatar "Vivi": sexistischer Fehlgriff der Baidu-Tochterfirma (Foto: iqiyi.com)

Peking (pte004/15.12.2017/06:15) Die chinesische Firma iQiyi http://iqiyi.com hat eine in die Software implementierte virtuelle Assistentin namens "Vivi" aus VR-Headsets gelöscht, nachdem das "Wall Street Journal" auf das unterwürfige Frauenbild des KI-gesteuerten Avatars hingewiesen und die Firma um ein Statement gebeten hatte. Darin entschuldigte sich die Tochterfirma des Suchmaschinenriesen Baidu http://baidu.com umgehend für das Verhalten.

Befingern auf Wunsch

Als VR-Assistentin agierte Vivi im leicht bekleideten Sekretärinnenkostüm, verteilte Komplimente an die Nutzer und führte mithilfe von Spracherkennung deren Befehle aus. Neben praktischen Funktionen wie dem Abspielen von Videos oder Zeitansagen, konnte die virtuelle Begleiterin auf Wunsch auch "sexy Tänze" aufführen und sich sogar angrapschen lassen, worauf sie mit einem Kichern oder einem Wutanfall reagierte.

In der im Wall Street Journal abgedruckten Stellungnahme zu den Vorwürfen erklärt iQiyi, dass es sich um eine Beta-Version gehandelt habe, um Feedback der Nutzer zu sammeln. Das Unternehmen habe das Problem zur Kenntnis genommen und das Produkt zunächst deaktiviert, um Änderungen daran vorzunehmen.

Junge Käufer im Visier

Baidus Tochter betreibt einen großen Video-Streaming-Dienst mit über 400 Mio. chinesischen Nutzern pro Monat. Im Frühjahr führte iQiyi die autarke VR-Brille "Qiyu" mit 4K-Displays zum Preis von 500 Dollar pro Stück ein. Zielgruppe sind 18- bis 35-jährige Männer, die von der aufreizenden Vivi zum Kauf der Geräte animiert werden sollten.

(Ende)
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