pte20210315004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Zoom und Co machen einsamer als Telefonate

Imitation eines gewöhnlichen Gesprächs durch Video-Chat macht traurig und gestresst


Video-Call: macht einsamer als ein Telefonat (Foto: pixabay.com, Alexandra_Koch)
Video-Call: macht einsamer als ein Telefonat (Foto: pixabay.com, Alexandra_Koch)

Las Vegas/Rottach-Egern (pte004/15.03.2021/06:15)

Video-Calls über Apps wie Zoom geben Menschen häufig das Gefühl von Stress und Einsamkeit, während bei gewöhnlichen Telefonaten as Gegenteil der Fall ist. Das liegt vor allem daran, dass Videokonferenzen eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht nur vortäuschen, wodurch die Distanz zu anderen noch bewusster wird, besagt eine Studie der University of Nevada, Las Vegas http://unlv.edu .

[b]"Trauriger Ersatz"[/b]

"Eine Videokonferenz ist kein echter Ersatz für zwischenmenschliche Kommunikation, sowohl im professionellen Bereich als auch im Privatleben. In Unternehmen fehlt dadurch der informelle Austausch, was auch der Verbindung zwischen Angestellten und Arbeitgebern schadet. Auch beim Verhandeln von neuen Geschäften ist persönlicher Kontakt sehr wichtig. Und im privaten Bereich sind Zoom und Co nur ein trauriger Behelf für echte soziale Interaktion. In der Corona-Zeit ist die Nutzung solcher Apps zwingend, jedoch wird sie nicht zur Norm werden", sagt Digitalisierungsexperte Thomas R. Köhler http://thomaskoehler.de im Gespräch mit pressetext.

An der Umfrage haben fast 2.000 US-Amerikaner teilgenommen. Telefonate haben die Befragten vor allem mit geringem Stress und einer Linderung der Einsamkeit in Verbindung gebracht. Laut den Forschern liegt das vor allem an der Möglichkeit, sich während des Gesprächs anderen Aktivitäten zuzuwenden. 

[b]Nutzer immer sichtbar[/b]

Zoom-Konferenzen lösen bei den Befragten dagegen Stress und Einsamkeit aus. Den Wissenschaftlern zufolge erfordern Video-Calls viel Konzentration, außerdem sind die Anwender dabei immer durch ihre Kamera sichtbar, was die Konversation deutlich weniger entspannt macht. Eine kürzliche Studie der Stanford University hat auch ergeben, dass der ständige Augenkontakt User ermüdet (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20210225005 ).

Neben Telefonaten verringern auch E-Mails bei älteren Menschen die Einsamkeit. Befragte unter dem Alter von 29 Jahren fühlen sich bei Mails eher allein. Soziale Medien machen die Umfrageteilnehmer zwar nicht einsam, sorgen aber für massiven Stress. Grundsätzlich kann laut der Studie keine digitale Kommunikation den menschlichen Kontakt ersetzen.

(Ende)
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