Wechselstrom zerstört hartnäckige Giftstoffe
Längst verbotene Insektizide sind nach wie vor gefährlich für die Umwelt und alle Lebewesen
![]() |
Doktorand Patrick Domke vor der Labor-Elektrolyse-Anlage (Foto: Hannes Cullum, ethz.ch) |
Zürich (pte004/26.11.2025/06:15)
Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich unter der Leitung von Bill Morandi zerstören Insektizide wie Lindan oder DDT mithilfe von Wechselstrom und verwandeln sie überdies in wertvolle Rohstoffe für die chemische Industrie.
Kochsalz und Kohlenwasserstoffe
"Mithilfe von Wechselstrom werden die problematischen Halogenatome in harmlose Salze wie Natriumchlorid (Kochsalz) umgewandelt. Gleichzeitig entstehen wertvolle Kohlenwasserstoffe", sagt Morandi.
Dabei handelt es sich laut dem Wissenschaftler um Benzol, Diphenylethan oder Cyclododecatrien - Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, Lacken, Beschichtungen und pharmazeutischen Produkten.
Elektrochemie-Spezialist Alberto Garrido-Castro: "Wechselstrom schützt die Elektroden vor Verschleiß, weshalb wir sie für viele nachfolgende Elektrolysezyklen wiederverwenden können. Darüber hinaus unterdrückt der Wechselstrom unerwünschte Nebenreaktionen wie die Bildung von giftigem Chlorgas."
Mobile Elektroysezelle installiert
Das verseuchte Material aus belasteten Böden und Deponien wird, damit es elektrolytisch behandelt werden kann, in Dimethylsulfoxid aufgelöst. Das ist ein Nebenprodukt bei der Papierherstellung. Dieser Schlamm wird in die Elektrolysezelle gefüllt und mit Wechselstrom behandelt.
Ein Prototyp des Reaktors wurde bereits erfolgreich mit klassischen Umweltgiften wie Lindan und DDT getestet. "Unser System ist mobil und kann vor Ort aufgebaut werden. Dadurch entfällt der Transport dieser gefährlichen Stoffe", erklärt Patrick Domke, Doktorand in Morandis Gruppe.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


