Vergammeltes Gemüse wird zu Bio-Kerosin
Treibstoff der Ingenieurschule der University of Illinois Urbana-Champaign soll Klima entlasten
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Reaktor: So wird aus Bioabfällen neuer Bio-Flugtreibstoff (Illustration: illinois.edu) |
Urbana-Champaign (pte003/21.08.2025/06:10)
Aus pflanzlichen Abfällen von Kantinen, Gasthäusern und Supermärkten produzieren Forscher der Ingenieurschule der University of Illinois Urbana-Champaign Bio-Kerosin (SAF). Das gelingt mit neu entwickelten Nanokatalysatoren auf der Basis von Molybdänkarbid. Teure Edelmetalle, wie sie in vielen Katalysatoren eingesetzt werden müssen, werden obsolet. Im ersten Schritt ist die Umwandlung von Salatdressings gelungen, die aus der Lebensmittelfabrik der Kraft Heinz Company kam.
Abwässer werden zu Kerosin
"Das ist erst der Anfang", sagen Hong Yang und Yuanhui Zhang, die das Verfahren entwickelt haben. Sie wollen die Rohstoffversorgung auf sämtliche biologischen Abfälle und sogar auf Algen und Abwässer ausdehnen. "Derzeit verbrauchen allein die Vereinigten Staaten jährlich etwa 40 Mio. Tonnen Flugkraftstoff, davon nur etwa ein Prozent SAF. Wir könnten diesen Anteil allein durch Bioabfälle auf zehn bis 20 Prozent steigern", so Zhang.
Seit fast 30 Jahren arbeiten die Forscher daran, Biokraftstoff durch hydrothermale Verflüssigung (HTL) von organischen Abfallströmen herzustellen. Bei diesem Verfahren wird feuchte Biomasse bei Temperaturen von 250 bis 400 Grad Celsius und hohem Druck (bis zu 25 Megapascal) in einen flüssigen Brennstoff mit hoher Energiedichte umgewandelt. HTL ahmt den natürlichen Prozess der fossilen Rohölbildung nach, beschleunigt jedoch den Umwandlungsprozess von Millionen von Jahren auf eine halbe Stunde. "Damit reduzieren wird die CO2-Emissionen und entschärfen gleichzeitig das Abfallproblem", so die beiden Professoren.
Eisen sowie Spurenmetalle
"Wir mussten unsere Katalysatoren durch Zugabe von Eisenatomen und anderen Spurenelementen feinabstimmen, um Kraftstoffmoleküle mit Molekulargewichten zu erzeugen, die der von Kerosin ähneln. Es gibt im Langstreckenluftverkehr keinen Ersatz für Kerosin, daher ist die Forschung zu SAF-Produkten dringend erforderlich. Ich bin optimistisch, dass wir hier vorwärtskommen", erklärt Doktorandin Siying Yu abschließend.
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