Verbraucher bemängeln Finanzbildung an Schulen
vzbv-Umfrage zeigt Wunsch nach mehr Kompetenzen im Umgang mit Geld, Konsum und sozialen Medien
Junge mit Sparschwein: Frühe Übung mit Finanzen (Foto: pixabay.com, OleksandrPidvalnyi) |
Berlin (pte016/18.09.2023/13:35)
Die Schulbildung in Finanzfragen ist unzureichend. Das meinen 81 Prozent der deutschen Verbraucher laut einer am heutigen Montag veröffentlichten repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Gerade jungen Erwachsenen fehlt demnach finanzielle Bildung an Schulen. 2.002 Personen nahmen vom 31.8. bis 6.9.2023 an der Telefon-Befragung teil.
Verbraucherthemen ein Manko
Eine Mehrheit der Verbraucher ist zudem der Ansicht, dass Verbraucherthemen an Schulen zu wenig vorkommen. Dazu zählen der vbzv-Umfrage nach ein kluger Umgang mit Geld und sozialen Medien sowie bewusstes Einkaufen und Essen. Der vzbv fordert in diesem Zusammenhang eine "verbindliche Verankerung von Verbraucherthemen an Schulen und eine bessere Unterstützung von Lehrkräften".
Trotz Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) werden Verbraucherthemen laut vzbv an Schulen nicht flächendeckend umgesetzt. Der Verband fordert Kultus- und Verbraucherschutzministerien daher zum Handeln auf. "Kinder und Jugendliche sollten in der Lage sein, sich informiert durch den Verbraucheralltag zu bewegen. Werbeflut und Angebotsvielfalt sind große Herausforderungen, gerade für jüngere Menschen. In der aktuellen Preiskrise ist finanzielle Bildung besonders wichtig. Es überrascht daher nicht, dass Verbraucher:innen gerade dieses Thema in der schulischen Bildung zu kurz kommt", so vzbv-Vorständin Ramona Pop.
Relevant, aber kaum berücksichtigt
Die meisten Verbraucher wollen laut Umfrage, dass Schulen zu den vier Themenbereichen lehren, die die KMK-Empfehlung "Verbraucherbildung" nennt. Die meiste Zustimmung findet der Bereich "Ernährung und Gesundheit" (88 Prozent), gefolgt vom "Umgang mit Geld und Versicherungen" (85 Prozent) sowie "Umweltschutz und fairem Handel" (82 Prozent). 74 plädieren dafür, dass Kinder und Jugendliche in der Schule etwas zum "Umgang mit Handy und Internet" lernen sollten. Die genannten Themen werden aus Sicht der Verbraucher nicht ausreichend an Schulen berücksichtigt.
De facto ist Verbraucherbildung nur in acht Bundesländern in Lehrplänen oder Richtlinien verankert. Dass sie aber selbst dort tatsächlich den Weg ins Klassenzimmer findet, ist laut vzbv nicht garantiert. Der Verband übt Kritik daran, dass die KMK-Empfehlung, wonach Kinder und Jugendliche aller Klassenstufen und Schulformen Verbraucherbildung erhalten sollen, zehn Jahre nach ihrer Verabschiedung noch nicht systematisch umgesetzt ist.
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