pte20221005002 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

USA: Verarbeitendes Gewerbe ausgebremst

ISM-Umfrage zeigt Auftragseinbußen und Einstellungsstops nach Zinserhöhungen der Fed


Verarbeitendes Gewerbe: keine neuen Jobs in den USA (Foto: pixabay.com, jannonivergall)
Verarbeitendes Gewerbe: keine neuen Jobs in den USA (Foto: pixabay.com, jannonivergall)

Washington (pte002/05.10.2022/06:05)

Das verarbeitende Gewerbe in den USA hat im September das langsamste Wachstum seit fast zweieinhalb Jahren verbucht. Der Grund: Die Auftragseingänge sind angesichts massiver Zinserhöhungen der Federal Reserve (Fed) zur Abkühlung der Nachfrage und Eindämmung der Inflation gesunken. Das hat eine Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) unter diesen Unternehmen ergeben.

PMI auf Niedrigstand

Der ISM-PMI für das verarbeitende Gewerbe ist im September auf 50,9 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, verglichen mit 52,8 Zählern im August, gefallen. Dieser Einkaufs-Manager-Index gilt als Indikator für die Gesundheit eines Wirtschaftssektors. Laut ISM spiegelt der Rückgang des Indexes "die Anpassung der Unternehmen an eine potenziell niedrigere Nachfrage in der Zukunft wider". Ein Wert über 50 zeigt eine Expansion im verarbeitenden Gewerbe an, das 11,9 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht.

Laut ISM-Befragung ist die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe im September zum vierten Mal in diesem Jahr zurückgegangen. "Die Unternehmen bringen jetzt die Zahl der Beschäftigten durch Einstellungsstopps und Fluktuation auf ein niedrigeres Niveau, da die mittel- und langfristige Nachfrage unsicherer ist", erklärt Timothy Fiore, Vorsitzender des ISM Manufacturing Business Survey Committee. Er weist allerdings darauf hin, dass sich die Firmen in der Befragung nicht zu Entlassungen in großem Umfang geäußert haben. Dies deutet Fiore zufolge darauf hin, dass "die Unternehmen der kurzfristigen Nachfrage zuversichtlich gegenüberstehen".

Angst vor Rezession

Die straffere Geldpolitik der Fed, vor der eine Studie der Federal Reserve Bank of Cleveland kürzlich warnte (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20220908003 ) hat laut "Reuters" die Angst vor einer Rezession im nächsten Jahr geschürt und einen starken Ausverkauf am Aktienmarkt ausgelöst. "In vielerlei Hinsicht ist dies die Abkühlung der Wirtschaft, die die Fed gerne sehen würde", sagt Ökonom Will Compernolle von der FHN Financial in New York. "Es könnte aber auch nur eine Verlagerung der Verbraucher von Waren zu Dienstleistungen widerspiegeln."

(Ende)
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