pte20211028016 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

USA: Sterblichkeit bei Parkinson steigt massiv

University of Iowa hat Sterberegister analysiert - Männer doppelt so oft betroffen wie Frauen


Weißer Mann: Parkinson häufig als Todesursache (Foto: pixabay.com, Free-Photos)
Weißer Mann: Parkinson häufig als Todesursache (Foto: pixabay.com, Free-Photos)

Iowa City (pte016/28.10.2021/10:30)

In den letzten beiden Jahrzehnten hat in den USA die Sterblichkeit bei Parkinson um rund 63 Prozent zugenommen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Iowa https://uiowa.edu gekommen. Zudem war die Sterblichkeit bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen und bei weißen Patienten höher als bei anderen rassischen/ethnischen Gruppen. Laut dem Studienautor Wei Bao sei bekannt, dass die Menschen heute länger leben und die Allgemeinbevölkerung älter wird. Das erkläre jedoch den Anstieg der Sterberate bei Parkinson-Patienten nicht vollständig. „Das Verstehen, warum mehr Menschen an dieser Krankheit sterben ist entscheidend, wenn wir diesen Trend umkehren wollen." 

Die Studie untersuchte ein nationales Sterberegister in dem 479.059 Personen enthalten waren, die zwischen 1999 und 2019 an Parkinson gestorben waren. Nach der Bereinigung um das Alter, fanden die Forscher heraus, dass sich die Zahl der an dieser Krankheit verstorbenen Personen von 5,4 je 100.000 Menschen im Jahr 1999 auf 8,8 je 100.000 Personen im Jahr 2019 erhöht hatte. Die durchschnittliche jährliche Steigerung lag bei 2,4 Prozent.

[b]Allgemeiner Trend[/b]

Die Sterblichkeit erhöhte sich deutlich über alle Altersgruppen, beide Geschlechter, verschiedene rassische und ethnische Gruppen sowie unterschiedliche Stadt-Land-Klassifikationen. Die Sterblichkeit war bei Männern jedoch doppelt so hoch wie bei Frauen. Laut Bao ist eine mögliche Erklärung für diesen Geschlechterunterschied, dass das Hormon Östrogen, das zu höheren Dopaminwerten in den Bereichen des Gehirns führt, die die motorischen Reaktionen kontrollieren, Frauen vor einer Parkinson-Erkrankung schützen könnte. 

[b]Weiße Menschen am stärksten betroffen[/b]

Weiße Menschen starben eher an Parkinson als andere rassische und ethnische Gruppen. 2019 lag die Sterberate für weiße Menschen bei 9,7 je 100.000 Personen, gefolgt von 6,5 je 100.000 Menschen bei Personen mit hispanischen Wurzeln gefolgt von nicht-hispanischen Schwarzen mit 4,7 je 100.000 Menschen. Laut Bao haben frühere Studien gezeigt, dass Schwarze und Hispanoamerikaner weniger wahrscheinlich zu einem ambulant behandelnden Neurologen gehen. Verantwortlich dafür sind sozioökonomische Barrieren. Damit liegt nahe, dass bei weißen Personen auch wahrscheinlicher die Diagnose Parkinson gestellt wird. Eine Einschränkung der Studie besteht darin, dass auf jedem Totenschein nur eine Todesursache festgehalten wurde. Das bedeutet, dass nur Menschen, die an Parkinson gestorben waren Teil der Untersuchung waren. Das könnte, so die Forscher, die Verbreitung dieser Krankheit als Todesursache nicht unbedingt genau widerspiegeln. Die Forschungsergebnisse wurden in „Neurology" veröffentlicht. 

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