Adipositas verdoppelt US-Gesundheitskosten
Datensätze zu 28.583 fettleibigen Menschen untersucht - Typ-2-Diabetes nimmt kontinuierlich zu
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Fettleibigkeit: Gesundheitskosten explodieren in den USA (Foto: pixabay.com, cocoparisienne) |
Maastricht (pte021/02.05.2022/10:33)
Fettleibigkeit verdoppelt die Gesundheitskosten in den USA. Laut fünf auf dem "European Congress of Obesity" http://zoomforward22.org präsentierten Studien entfallen rund drei Viertel der dem Gesundheitssystem durch Fettleibigkeit entstehenden Kosten auf die 20 Prozent dieser Fälle. Die Studien wurden von Marc Evans vom University Hospital Llandough http://bit.ly/39oODip und Jonathan Pearson-Stuttard vom Daten- und Analyseunternehmen Lane Clark & Peacock LLP http://lcp.uk.com durchgeführt.
Daten von 2007 bis 2012
Die fünf Studien decken acht Jahre ab und umfassen 28.583 Daten zu fettleibigen Menschen in den USA. Den Studienautoren nach sind die Krankenhauskosten und die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Personen mit einem höheren Grad an Adipositas größer. Erwachsene über 18 Jahren wurden mittels der Datenbank IQVIA Ambulatory Electronic Medical Records identifiziert und mit IQVIA PharMetrics Plus verknüpft. Personen mit einem BMI von 30 bis 70 während 1. Januar 2007 bis 31. März 2012 wurden in die Analyse aufgenommen.
Basierend auf dem Grad der Fettleibigkeit, wurden drei Kohorten gebildet - und zwar eine mit einem BMI von 30 bis 35, eine weitere mit einem BMI von 35 bis 40 und eine dritte mit einem BMI von 40 bis 70. Mit der Fettleibigkeit in Verbindung stehende Komplikationen und konkrete Kosten pro Person wurden zu Beginn und im achten Jahr festgestellt. Als Fälle mit hohen Kosten wurden jene definiert, die über die höchsten Gesamtkosten im achten Jahr verfügten. Die verbleibenden Fälle wurden der Kategorie mit den geringen Kosten zugeordnet. In der ersten Gruppe entfielen auf die 20 Prozent der Personen mit den höchsten Kosten 79 Prozent aller Gesundheitskosten in dieser Gruppe. In der zweiten und dritten Gruppe lagen diese Prozentsätze bei 77 und 74 Prozent.
Folgeerkrankungen im Blick
Eine zweite Analyse der gleichen Population hat Schätzungen darüber erstellt, wie viele mit der Fettleibigkeit in Verbindung stehende Komplikationen wie obstruktive Schlafapnoe, Herzversagen, Harninkontinenz, Osteoarthritis des Knies, Typ-2-Diabetes oder Asthma bei den Teilnehmern zu Beginn der Studie vorhanden waren. Mit 12.686 Personen verfügten 44 Prozent über keine derartigen Komplikationen. 25 Prozent litten unter einer Erkrankung, 15 Prozent über zwei Krankheiten und 16 Prozent unter drei oder mehr Komplikationen. An je mehr Komplikationen eine Person litt, desto höher waren auch die Gesundheitskosten zu Beginn der Studie. Die durchschnittlichen Kosten nahmen in den achten Jahren der Laufzeit bei allen Gruppen zu. Das legt eine Verschlechterung der Komplikationen oder das Hinzukommen neuer Krankheiten nahe.
In jedem Jahr nahmen die Kosten mit der Anzahl der Komplikationen zu. Die durchschnittlichen Kosten pro Jahr waren bei Personen mit drei oder mehr Komplikationen am höchsten. Lagen die Kosten im Jahr null noch bei 14.290 Dollar, rund 13.500 Euro, langen sie im achten Jahr schon bei 20.078 Dollar. Bei Personen ohne Komplikationen lagen die Kosten mit 1.626 Dollar zu Beginn am niedrigsten und stiegen im achten Jahr auf 7.015 Dollar. Die dritte Studie zeigt mit steigendem Grad der Fettleibigkeit bei den meisten Komplikationen einen allgemeinen Trend für kumulative Kosten pro Patient. Dazu gehörten Herz-Kreislauf-Leiden mit 126.834 Dollar, 142.817 Dollar und 150.579 Dollar für die drei Schweregrade der Adipositas.
Bei Herzversagen verusachten die Patienten mit dem meisten Gewicht Kosten in der Höhe von 243.539 Dollar und bei chronischen Nierenerkrankungen 298.194 Dollar. Die vierte Studie zeigt, dass Typ-2-Diabetes zu Ende der Untersuchung rund doppelt so häufig war wie zu Beginn. Auch hier waren die Personen mit dem höchsten Gewicht am stärksten betroffen. Die fünfte Studie hat schließlich die Unterschiede bei den Krankenhausaufenthalten und den dabei entstehenden Kosten untersucht. Die mittleren Kosten stiegen auch hier an. Am stärksten betroffen waren Personen in den beiden höheren Adipositas-Gruppen. In der höchsten Gruppe lag der Anstieg bei 36 Prozent, in der nächstniederen bei 41 Prozent.
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