Treibhäuser bekommen eine "Sonnenbrille"
Beschichtung der University of California Davis senkt Energie- und Wasserverbrauch drastisch
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Treibhaus: Folie schützt künftig vor Überhitzung (Foto: Alfred Derks, pixabay.com) |
Davis/Berkeley (pte002/11.09.2025/06:05)
Forscher der University of California Davis haben eine Beschichtung für die gläsernen Dächer von Treibhäusern entwickelt, die sichtbares Licht passieren lässt, das die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Die Wärmestrahlen der Sonne dagegen werden reflektiert. Das reduziert den Wasserbedarf der Pflanzen, ein Faktor, der weltweit immer wichtiger wird.
Schatten behindert Wachstum
Gewächshäuser ermöglichen höhere Erträge an Obst und Gemüse bei gleichzeitiger Einsparung von Land, Wasser und Düngemitteln, auch in Regionen, in denen es selten allzu kalt wird. Um den Kühlungsbedarf zu reduzieren, setzen die Treibhausbesitzer oft auf Schattenspender, die allerdings auch das sichtbare Licht reduzieren.
Die neue Folie, entwickelt von M. Saif Islam Md Shamim Ahamed, ist eine Alternative, die alle Bedürfnisse der Pflanzen befriedigt, ohne die Besitzer mit Wasser- und Stromkosten übermäßig zu belasten. Die Folie besteht aus sechs Schichten, die insgesamt 700 Nanometer dick sind. Drei dieser Schichten bestehen aus Zinkoxid, zwei aus Kalziumfluorid und eine aus Silber.
Ernteertrag sinkt geringfügig
Statt nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" zu verfahren, haben die Entwickler Simulations-Software verwendet, um die optimale Zusammensetzung der Folie vorab zu ermitteln. Das Ergebnis: Fast 90 Prozent der Wärmestrahlen werden reflektiert, während gut 50 Prozent des sichtbaren Lichts passieren können.
Die Forscher haben ein Modell eines Standardgewächshauses genutzt, um vorherzusagen, wie sich die Folie in verschiedenen Umgebungen mit heißen, trockenen Sommern und milderen Wintern verhalten würde. Ergebnis: Die Beschichtung hat den Wasser- und den Energieverbrauch drastisch reduziert. Weil nur ein Teil des sichtbaren Lichts durchkommt, sinkt der Ernteertrag allerdings geringfügig. Derzeit kooperieren die Entwickler mit dem Lawrence Berkeley National Laboratory, um eine kostengünstige Technik zur Beschichtung von Flachglas für Treibhäuser zu entwickeln.
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