pte20210514003 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

TikTok will nun auch Online-Händler werden

Aktuelle Expansionspläne könnten sich mittelfristig als ernste Gefahr für Facebook erweisen


TikTok-App auf dem Handy: nächster Schritt E-Commerce (Foto: Iximus/pixabay.com)
TikTok-App auf dem Handy: nächster Schritt E-Commerce (Foto: Iximus/pixabay.com)

Peking (pte003/14.05.2021/06:10)

Das beliebte Videoportal TikTok, das zusätzlich Funktionen eines sozialen Netzwerks anbietet und vom chinesischen Unternehmen ByteDancehttps://www.bytedance.com/en/ betrieben wird, will im Ausland offensichtlich zusätzlich zur Online-Handelsplattform werden. Vorbild ist Douyin, das diesen Schritt schon gemacht hat. Im ersten Betriebsjahr sorgte das Portal für Transaktionen in Höhe von 26 Milliarden US-Dollar.

[b]TikTok hinkt noch hinterher[/b]TikTok läuft in China zwar unter dem Namen Douyin, doch die beiden Dienste unterscheiden sich in dem, was sie im Ausland bieten. Da hinkt TikTok noch hinterher. Das soll wohl nicht so bleiben. Das Videoportal arbeitet mit Marken wie dem Streetwear-Label Hype zusammen, um den Verkauf via Apps in Europa zu testen. Diese Aktion wird den Wettbewerb mit Facebook verschärfen, der sein Social-Media-Angebot mit einem e-Commerce-Dienst aufpeppen will. Mit beiden Initiativen wird die Grenze zwischen Social Media und Online-Shopping weiter verwischt.

TikTok hat begonnen, mit potenziellen Anbietern zusammenzuarbeiten, um Produkte online an Millionen von Nutzern zu verkaufen, heißt es bei TheHealthGuild, einem US-Medizin- und Gesundheitsportal.

[b]Verhandlungen mit Walmart[/b]

Obwohl TikTok in der Vergangenheit Werbekampagnen durchgeführt hat, sind aktuelle Tests ein Vorläufer für eine umfassendere Einführung eines globalen e-Commerce-Dienstes. Bisher ist der Prototyp nur für ausgewählte Teilnehmer sichtbar und es ist nicht bekannt, wann das Unternehmen offiziell starten wird. Es verhandelt allerdings bereits mit großen Anbietern wie Walmart.

[b]2022 sollen 185 Milliarden Dollar umgesetzt werden[/b]

Ziel ist es, bis 2022 mehr als 185 Milliarden US-Dollar pro Jahr im e-Commerce umzusetzen, basierend auf der Reichweite von TikTok und Douyin in den sozialen Medien. Im Gegensatz zu den chinesischen Konkurrenten Alibaba und Tencent erfreuen sich ByteDance-Apps auch einer breiten globalen Fangemeinde, und Mitbegründer Zhang Yiming möchte sie als Sprungbrett für den Online-Handel nutzen.

[b]Online-Shopping mit KI-Hilfe[/b]

Es ist unklar, wie TikTok vorgehen will, aber sein chinesischer Zwilling bietet Hinweise. Im vergangenen Monat erklärten Führungskräfte auf einer Willkommensparty für Douyins einjähriges Onlinehandelsjubiläum, dass das Unternehmen beabsichtige, seinen Erfolg mit von Künstlicher Intelligenz empfohlenen Videos des Online-Shoppings zu wiederholen. Das Startup blättert durch einen endlosen Strom von Inhalten, die sich auf physische Güter beziehen, und möchte Käufer auf die gleiche Weise einbeziehen, wie das Synchronisieren von Videos eine Generation amerikanischer und europäischer Teenager faszinierte.

(Ende)
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