pte20250307010 in Leben

Suidzidrisiko bei Künstlern besonders hoch

Experten George Musgrave und Dorian Lamis sehen in Analyse dringenden Handlungsbedarf


E-Gitarre: Suizidrisiko bei Musikern besonders hoch  (Foto: pixabay.com, ReneSchulze1984)
E-Gitarre: Suizidrisiko bei Musikern besonders hoch (Foto: pixabay.com, ReneSchulze1984)

London (pte010/07.03.2025/10:30)

Laut den Daten des englischen Office for National Statistics gehören Musiker, Schauspieler und Entertainer zu den fünf Berufsgruppen mit der höchsten Suizidsterblichkeit. Der Musiker und Soziologe George Musgrave und der klinische Psychologe Dorian Lamis haben diese Daten nicht nur in einer Literatur-Review dokumentiert, sie sehen auch einen Anlass zu ernsthafter Besorgnis.

Frauen massiv betroffen

Berufe im Bereich von Kultur, Medien und Sport verfügen über das höchste Risiko. Die Anzahl der Suizide bei Männern übersteigt den Bevölkerungsdurchschnitt um 20 Prozent. Bei Frauen ist dieser Wert mit 69 Prozent drastisch höher. Ähnliche Muster zeigen die epidemiologischen Daten auch in den USA. Dieses Phänomen geht aber über den anglo-amerikanischen Kontext hinaus, heißt es.

Obwohl es zu Suiziden bei Musikern in Südkorea nur eingeschränkt Daten gibt, vermuten die Studienautoren auch hier einen Zusammenhang. Vertreter des K-Pop stehen vor allem durch den sozial vorgeschriebenen Perfektionismus extrem unter Druck. Laut dem Fachmagazin "Frontiers in Public Health" dürften Musikschaffende weltweit zu einer gefährdeten Bevölkerungsgruppe gehören, die dringend gezielte Hilfe braucht.

Problematische Narrative

Der historische Diskurs zu Suiziden bei Musikern transportiert häufig zwei problematische Narrative, so die Autoren. Entweder wurden diese Todesfälle als unvermeidlich beschrieben oder romantisch als Leiden der Künstler mythologisiert. Empirische Daten legen jedoch nahe, dass sich jenseits individueller Veranlagung umweltbedingte und kulturelle Faktoren stark auf das psychologische Wohlbefinden auswirken.

Daher müssen, so die Studienautoren, zahlreiche berufliche und psychosoziale Stressoren untersucht werden. Dazu gehören ausbeuterische Branchenpraktiken, häufige Substanzgebrauchsstörungen, finanzielle Instabilität, eine erhöhte Präsenz in den sozialen Medien, Lampenfieber, innerer Leistungsdruck und unregelmäßige Schlafmuster.

(Ende)
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