Mortalität: Körperliche Fitness überschätzt
Wissenschaftler der schwedischen Uppsala University stellen bisherige Lehrmeinung infrage
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Krafttraining: schützt nicht vor allen Todesursachen (Foto: pixabay.com, Michal Jarmoluk) |
Uppsala (pte021/15.05.2025/10:30)
Fitte Menschen haben ein verringertes Risiko eines vorzeitigen Todes aufgrund einer Reihe von Erkrankungen. Laut Forschern der Uppsala University sterben diese fitten Personen in ihren späten Teenager-Jahren auch seltener durch zufällige Unfälle.
Weitere Unterschiede möglich
Forschungsleiter Marcel Ballin zufolge haben Menschen mit einer hohen Fitness in ihrer späten Pubertät ein geringeres Risiko für einen vorzeitigen Tod, zum Beispiel aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bei Todesfällen aufgrund von zufälligen Unfällen konnte jedoch ein fast ähnlich starker Zusammenhang nachgewiesen werden. "Das legt nahe, dass sich Menschen mit einer großen und geringen Fitness noch in anderen wichtigen Bereichen unterscheiden", so Ballin.
Für die Studie haben die Experten die Daten von 1,1 Mio. schwedischen Männern ausgewertet, die zwischen 1972 und 1995 zum Militärdienst eingezogen wurden. Zum Zeitpunkt der Wehrpflicht waren sie durchschnittlich 18 Jahre alt. Sie wurden basierend auf ihrer Fitness in fünf Gruppen aufgeteilt. Die Studienteilnehmer wurden bis nach dem 60. Lebensjahr oder ihrem Tod begleitet. Durch das "National Cause of Death Register" konnte auch die Todesursache festgestellt werden.
Danach wurde der Zusammenhang zwischen der Fitness in der späten Pubertät und einem frühzeitigen Tod mit mehreren Verfahren untersucht. Zuerst wurde eine traditionelle Analyse der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und allen Ursachen durchgeführt. Die fitteste Gruppe verfügte über ein um 58 Prozent geringeres Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, das Risiko eines Krebstodes war 31 Prozent geringer und das aufgrund aller Ursachen um 53 Prozent.
Zufall verändert die Ergebnisse
Die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Fitness und zufälligen Ereignissen wie Autounfällen, Ertrinken oder Morden folgte danach. Wird bei der "Negative Control Outcome Analysis" ein Zusammenhang nachgewiesen, so dürften die beiden untersuchten Gruppen nicht vergleichbar sein. Die fittesten Männer verfügten über ein um 53 Prozent geringeres Risiko aufgrund von zufälligen Ereignissen zu sterben. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Fitness eine große Auswirkung auf ein derartiges Sterberisiko hat.
Diese Ergebnisse wurden durch das "Sibling Comparison Design" bestätigt. Dabei wird das Risiko eines vorzeitigen Todes bei unterschiedlich fitten Geschwistern verglichen. Ballin zufolge spiegelt der Zusammenhang mit der zufälligen Sterblichkeit die anderen Verbindungen wider. Damit zeigt sich, wie stark die Annahmen sind, die bei Beobachtungsstudien gemacht werden. Zudem sei es schwer, vergleichbare Gruppen herzustellen. Details sind im "European Journal of Preventive Cardiology" nachzulesen.
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