pts20220303008 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Spitzenwerte beim Windstrom reduzieren Gasverbrauch

Krieg in der Ukraine erhöht Druck auf Bundesländer, den Ausbau der Erneuerbaren rasch zu ermöglichen


Windstrom und Gasstrom im Vergleich (Grafik: ENTSO-E)
Windstrom und Gasstrom im Vergleich (Grafik: ENTSO-E)

St. Pölten (pts008/03.03.2022/07:40)

Durch das starke Windaufkommen in Österreich konnte der Windstrom im Februar knapp ein Fünftel des Stromverbrauchs decken. Je mehr Windstrom erzeugt wurde, desto geringer war die Abhängigkeit von Gas bei der Stromerzeugung. An den Spitzentagen übertraf die Windstrommenge jene Strommenge aus Gaskraftwerken beinahe um das Dreifache. "Daran erkennt man das große Potential der Windkraft in Österreich, auch beim Verdrängen von Erdgas. Ein rascher Ausbau der Windkraft macht uns unabhängig vom sauteuren Strom aus fossilen Kraftwerken, vor allem im Winter. Der aktuelle Krieg in der Ukraine sollte genug Anreiz für die Politik sein, endlich den Turbo beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu zünden", fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: "Daher sind die Bundesländer jetzt in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau der Windkraft zu schaffen."

Nach einem ersten starken Windstrommonat im Jänner 2022 (Windstromanteil bei 17 Prozent) in Österreich, stieg der Anteil des Windstroms am Stromverbrauch im Februar mit 19,3 Prozent nochmals deutlich an. Die heurigen Spitzenproduktionstage waren der 30. Jänner, wo die Windkraft 41 Prozent des Stromverbrauchs decken konnte und der 13. Februar, wo ein Anteil von 32 Prozent am Stromverbrauch erreicht wurde. Dadurch konnte an diesen Tagen auch die Gasstromerzeugung in Österreich deutlich übertroffen werden. Am 30. Jänner erzeugten heimische Windräder zwei bis drei Mal mehr Windstrom, als die Gaskraftwerke in Österreich produzierten. Am 13. Februar lag das Verhältnis sogar bei 2,8. "Diese Werte zeigen sehr deutlich, welches Potential die Windkraft in Österreich hat", bemerkt Moidl: "Die Wintermonate sind die stärksten Monate für die Windstromproduktion. Je mehr Windstrom wir erzeugen können, desto weniger sind wir vom sauteuren Erdgas abhängig. Gerade der aktuelle Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Gaskrise machen deutlich, dass die Politik beim Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt endlich den Turbo zünden muss."

Bundesländer müssen jetzt handeln

Mitte des Jahres werden das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz und dessen Verordnungen ihre Kraft voll entfalten können. Damit der Ausbau der erneuerbaren Energien wirklich kommt, sind die Bundesländer gefordert, die Rahmenbedingungen anzupassen und Flächen für den Windkraftausbau zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich müssen die Behörden mit ausreichend Ressourcen versorgt und die Genehmigungsverfahren gestrafft werden. "Es gibt überhaupt keinen Grund, noch zu warten und diese Änderungen nicht sofort umzusetzen", bemerkt Moidl: "Wir müssen in den kommenden Jahren jedes Jahr 120 Windräder neu errichten. Die Bundesländer müssen dafür den Weg ebnen und die Änderungen der Rahmenbedingungen sofort in Angriff nehmen. Der Krieg in der Ukraine zeigt einmal mehr, dass wir hier keine Zeit verlieren dürfen."

Tagesaktuelle grafische Darstellung

Auf der Website der IG Windkraft ist die tagesaktuelle Darstellung der österreichischen Stromsituation im Allgemeinen und der Windstromwerte im Speziellen abrufbar. Die Daten stammen von der Transparency Plattform des europäischen Verbundes der Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E. Sie sind verpflichtet, die Daten an ENTSO-E zu liefern, wo sie veröffentlicht werden. Die IG Windkraft greift auf diese Daten zu und stellt sie grafisch aufbereitet auf ihrer Website zur Verfügung. https://www.igwindkraft.at/charts

Zur Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1047675

(Ende)
Aussender: IG Windkraft
Ansprechpartner: Mag. Martin Jaksch-Fliegenschnee
Tel.: +43 660 20 50 755
E-Mail: m.fliegenschnee@igwindkraft.at
Website: www.igwindkraft.at
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