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Soziale Kontakte nehmen Kindern die Ängste

Wissenschaftler der Universität Göteborg untersuchen unbekannte Folgen der Corona-Pandemie


Leidendes Kind: soziale Kontakte gegen Angszustände (Bild: Amber Clay, pixabay.com)
Leidendes Kind: soziale Kontakte gegen Angszustände (Bild: Amber Clay, pixabay.com)

Göteborg (pte002/14.10.2022/06:05)

Kinder, die während der Corona-Pandemie nicht an sozialen und Gruppenaktivitäten teilnehmen konnten, litten signifikant höher an Angstzuständen als diejenigen, die entsprechende Möglichkeiten hatten. Erhöhte Angstzustände registrieren Forscher der Universität Göteborg auch bei Kindern aus Haushalten, deren Einkommen in dieser Zeit sank.

744 Kinder und Eltern analysiert

Forscherin Margaretha Jenholt Nolbris und ihr Team haben 744 schwedische Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sowie deren Erziehungsberechtigte, in den meisten Fällen Mütter, befragt. Um das Angstniveau zu messen, haben die Wissenschaftler zwei etablierte Instrumente genutzt: den "Children's Anxiety Questionnaire" (CAQ) und die "Numerical Rating Scale" (NRS).

Ergebnis: Kindern im Grundschulalter ging es besser als den etwas älteren, weil deren Schulen während der Pandemie geöffnet blieben. Die Kinder, die sich ganz oder teilweise von regelmäßigen sozialen oder Gruppenaktivitäten fernhielten, was etwa die Hälfte der Kinder ausmachte, hatten deutlich mehr Angstzustände. Intensive Angst wurde bei 4,5 Prozent der Gruppe festgestellt, die auf Aktivitäten verzichtete, gegenüber 0,5 Prozent in der Gruppe, die dies nicht tat.

Rolle des Haushaltseinkommens

Es war auch möglich, die Angst der Kinder mit Veränderungen des Haushaltseinkommens in Verbindung zu bringen. Kinder von Erziehungsberechtigten, deren Einkommen während der Pandemie zurückging, waren in relativ hohem Maße von Angstzuständen betroffen. Intensive Angst stellten die Forscher bei 6,6 Prozent der Kinder in Haushalten mit sinkenden Einnahmen fest, verglichen mit 1,9 Prozent derjenigen in Haushalten, deren Einkommen unverändert blieb.

Darüber hinaus äußerten die Kinder Angst davor, wie sich COVID-19 auf sie und ihre Angehörigen auswirken könnte. Die Schwere der Krankheit, die Aussicht, dass die Pandemie lange dauern könnte, und die Tatsache, ältere und gebrechliche Verwandte nicht zu sehen, verursachte bei vielen Kindern Angst und Trauer. "Das zeigt, dass wir Kindern Sorgen nehmen müssen, damit sie nicht unnötig Angst bekommen", so Jenholt Nolbris.

(Ende)
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