pte20220725004 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Social-Media-Sucht sorgt für schlechten Sex

Knapp 1.200 wissenschaftlich untersucht - Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen


Facebooker: Übermäßige Nutzung sozialer Medien drückt auf die Stimmung (Foto: pixabay.com, geralt)
Facebooker: Übermäßige Nutzung sozialer Medien drückt auf die Stimmung (Foto: pixabay.com, geralt)

Lissabon (pte004/25.07.2022/06:10)

Die bei vielen Menschen, vor allem jüngeren, ausgeprägte Sucht nach dem Social Web beeinträchtigt sexuelle Funktionen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Rui Miguel Costa vom William James Center for Research at Ispa - Instituto Universitário http://ispa.pt .

Negative Stimmung mit Folgen

"Es gibt ein wachsendes Bewusstsein, dass die Nutzung sozialer Medien die Merkmale einer Sucht annehmen kann. Wenn dies geschieht, kann sich die Stimmung verschlechtern. Angesichts der Tatsache, dass negative Stimmung mit sexuellen Schwierigkeiten verbunden ist, war ich überrascht über das Fehlen von einschlägigen Studien, die dieses Phänomen untersuchen", so Costa. Es gebe nur eine Untersuchung in diesem Bereich zu den Auswirkungen auf die weiblichen Sexualfunktionen.

Costa und sein Team haben die Daten von 946 Frauen und 235 Männern untersucht, die ihre sexuellen Funktionen bewerten und ihre Smartphone-Gewohnheiten offengelegt haben. Dazu kamen die Daten von 536 Frauen und 194 Männern, die ebenfalls ihre sexuellen Funktionen bewerten und ihre Social-Media-Praktiken offenbaren sollten. Die Teilnehmer hatten alle im Monat vor der Befragung Hetero-Geschlechtsverkehr.

Unterschiede bei Geschlechtern

Laut den Forschern führt die übermäßige Nutzung des Social Web zu sexuellen Problemen. Bei Frauen war die sexuelle Erregung geringer und sie klagten vermehrt über Trockenheit der Vagina, hatten Schwierigkeiten, zum Orgasmus zu kommen, waren sexuell eher unzufrieden und hatten sogar Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Bei Männern ging die Social-Medi-Sucht mit einer geringeren erektilen Funktion, einem geringeren Verlangen, Unzufriedenheit beim Geschlechtsverkehr, allgemeiner sexueller Unzufriedenheit und mehr Schwierigkeiten beim Orgasmus einher. Costa empfiehlt, nicht nur aus diesem Grund die Nutzung sozialer Medien einzuschränken. Das sei auch dann nötig, wenn soziale Medien oft negative Emotionen wie Wut, Neid, Enttäuschung, Einsamkeit oder ein Gefühl der Entfremdung hervorriefen.

(Ende)
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