pte20210902004 in Forschung

Segel soll neuen Weltraumschrott verhindern

Raketen und andere Raumkörper verglühen schneller dank "Spinaker-3" der Purdue University


"Spinaker-3": Schleppsegel an der Spitze der Raketenstufe (Bild: purdue.edu)

West Lafayette/Cedar Park (pte004/02.09.2021/06:15)

Am 2. September 2021 beginnt in den USA ein Experiment, das die Zunahme von Weltraumschrott verringern soll. An Bord einer Rakete des ukrainisch-amerikanischen Herstellers Firefly Aerospace https://firefly.com/ im texanischen Cedar Park, die von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien startet, ist ein System, das das Verglühen der ersten Raketenstufe deutlich beschleunigen soll. Es handelt sich um ein Schleppsegel (Drag Sail), das ausgefahren wird, nachdem die Unterstufe abgetrennt ist. Es wirkt als Bremse in der zunächst sehr dünnen und immer dichter werdenden Atmosphäre, ähnlich wie Fallschirme, die manche Kampfflugzeuge nach der Landung ausstoßen, um den Anhalteweg zu verkürzen.

[b]Umlaufbahnen können „verstopfen[/b]

Das Spinaker-3 genannte Segel hat ein Team um David Spencer entwickelt, Professor für Luft- und Raumfahrt an der Purdue University https://www.purdue.edu/ in West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana. „Wenn wir Satelliten oder andere Trägerraketenkomponenten nicht schnell aus der Umlaufbahn bringen, können bestimmte Regionen für andere Weltraumsysteme nicht mehr genutzt werden", sagte er. „Die Drag-Sail-Technologie ist so konzipiert, dass sie mit einem Raumfahrzeug oder einer Trägerrakete startet und am Ende der Mission aktiviert wird."

[b]Spinaker-3 ist 18 Quadratmeter groß[/b]

Das Segel wird zwischen drei Meter langen Auslegern aus Kohlenstofffaser aufgespannt. Es hat eine Größe von 18 Quadratmetern, sodass es bereits in der dünnen „Luft" in einer Höhe von 650 Kilometern bremsende Wirkung hat. Das Segel selbst besteht aus einem schimmernden transluzenten Material (wie Milchglas), einem fluorierten Polyimid namens CP-1, das vom Werkstoffspezialisten NeXolve https://www.nexolvematerials.com/ in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama hergestellt wird.

[b]9000 Tonnen Schrott im Weltall[/b]

Spinaker-3 soll die so genannte Deorbitierung, also das Entfernen aus dem All durch Verglühen in der Erdatmosphäre, von 25, wie es für erdnahe Objekte üblich ist, auf 15 Tage verkürzen. Raketenteile, die deutlich höher enden, brauchen dagegen manchmal Jahre um die Atmosphäre zu erreichen. Manche bleiben auch für immer als Schrott im All. Derzeit umkreisen tausende Trümmer mit einem Gesamtgewicht von mehr als 9000 Tonnen die Erde.

(Ende)
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