pte20211220002 in Leben

Schwer verdauliche Stärke ist gesünder

Japanische Wissenschaftler des CSRS manipulieren beliebte Knollenfrucht Maniok erfolgreich


Tapioka und daraus hergestellter Pudding (Foto: ivabalk, pixabay.com)
Tapioka und daraus hergestellter Pudding (Foto: ivabalk, pixabay.com)

Yokohama (pte002/20.12.2021/06:05)

Japanische Forscher haben Stärke, die aus der Knollenfrucht Maniok gewonnen wird, so verändert, dass sie gesünder wird. Stärke besteht aus zwei Komponenten, aus Amylose (AM), einem kettenförmigen Molekül, und Amylopektin (AP), dessen Bausteine verzweigt sind. Dieser Mix wird leicht verdaut, sodass für die guten Bakterien im Darm nichts oder zu wenig übrig bleibt. Weniger verzweigtes AP ist widerstandsfähiger, zur Freude des Darm-Mikrobioms, und damit gesünder. Genau das hat Yoshinori Utsumi erreicht. Der Molekularbiologe am RIKEN Center for Sustainable Resource Science https://www.riken.jp/en/ (CSRS) in Yokohama hat mit seinem Team die Zweige beim AP gestutzt. Die Folge: Diese veränderte Maniok-Stärke ist besser für den Menschlichen Körper.

[b]„Ungesunde Blutzuckerspritzen"[/b]

Leicht verdauliche Stärke wird zu Zucker, der im Übermaß den Körper krank macht. „Statt uns ungesunde Blutzuckerspitzen zu geben, gelangt die neue resistente Stärke in unseren Darm, wo sie Nahrung für all die guten Bakterien wird, die dort leben und uns gesund halten", sagt Utsumi. „Diese Stärke verbessert nicht nur die Darmfunktion, die balanciert auch Blutzucker und Insulin aus." Er nahm Maniok ins Visier, weil diese Knollenfrucht zu den wichtigsten Nahrungsmitteln in tropischen und subtropischen Regionen ist und einen besonders gut verdaulichen Mix aus AM und AP enthält. Das Verhältnis liegt bei 17 zu 83 Prozent.

[b]Verbesserungsquote liegt bei 63 Prozent[/b]

„Wir haben nacheinander mehrere Gene der Maniok-Pflanze unterdrückt und so die Menge an resistenter Tapioka um 63 Prozent erhöht", so Utsumi – Tapioka ist die Bezeichnung für Maniok-Stärke. Er konzentrierte sich auf ein Enzym, das die Verzweigung des AP fördert. Um einen Zweig zubilden muss sich eine Amylosekette an die Mitte einer anderen Amylosekette klammern. Das ermöglichen so genannte Stärkeverzweigungsenzyme (SBE). Wenn man die SBE-Aktivität schwächt, müsste die Stärke resistenter werden, dachten sich die Forscher. Der erste Schritt darin, die SBE-Gene im Maniok-Genom zu identifizieren. Sie fanden drei verschiedene. Dann untersuchten sie verschiedene Maniok-Sorten und arbeiteten mit einer weiter, deren SBE weniger aktiv waren. Diese stutzten sie weiter zurecht, sodass sie zum Schluss eine Pflanze geschaffen hatten, die besonders gesunde Stärke enthält.

(Ende)
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