pte20240528017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schweißtest überwacht Krankheiten präzise

Forscher aus Südkorea und den USA erzielen bei Mukoviszidose Genauigkeit von über 98 Prozent


Mädchen: Neues Verfahren zur Schweißanalyse bringt mehr Freiheit (Foto: pixabay.com, Victor Salazar)
Mädchen: Neues Verfahren zur Schweißanalyse bringt mehr Freiheit (Foto: pixabay.com, Victor Salazar)

Seoul/Evanston (pte017/28.05.2024/10:30)

Kim Joohee vom Korea Institute of Science and Technology und John A. Rogers von der Northwestern University haben ein Gerät zur Schweißanalyse vorgestellt, wofür keine körperliche Aktivität nötig ist. Denn das Gerät setzt Medikamente frei, die die Schweißdrüsen über die Haut stimulieren. Schweiß enthält Biomarker, die es ermöglichen, Erkrankungen zu überwachen. Bisher war jedoch eine intensive körperliche Aktivität erforderlich, um über das Schwitzen ausreichend Nährstoffe oder Hormone für einen Test zu gewinnen - ein Problem für Mobilitätseingeschränkte.

Wirkung in Schweißdrüsen

Das flexible Gerät transportiert Medikamente direkt in die Schweißdrüsen. Dabei wird elektrischer Strom auf ein Hydrogel abgegeben, das Medikamente enthält. Das Gerät ist klein und weich und kann daher einfach an der Haut angebracht werden. Der entstandene Schweiß wird dann über mikrofluidische Kanäle innerhalb des Gerätes gesammelt und mittels Biosensoren auf Biomarker untersucht.

Durch dieses Analyseverfahren werden Besuche im Krankenhaus weniger oft erforderlich und auch das Risiko einer Kontamination der Proben verringert sich, sagen die Forscher. Damit nehme zudem die Genauigkeit der Ergebnisse zu. Für die Studie hat das Team das Gerät bei Kleinkindern mit Mukoviszidose getestet. In der Folge konnte die Chloridkonzentration bestätigt werden. Dabei handelt es sich um einen Biomarker im Schweiß.

Hohe Genauigkeit gegeben

Die erzielten Ergebnisse stimmten mit jenen überein, die durch traditionelle Analysemethoden in diesem Bereich erzielt worden waren. Die Genauigkeit liegt den Forschern nach bei über 98 Prozent. Die Stabilität des Geräts wurde zusätzlich über die Bestätigung der Hauttemperatur und der pH-Werte sichergestellt. Da sich eine Mukoviszidose meist bereits während der Kindheit manifestiert, ist eine laufende Überwachung des Fortschreitens der Krankheit und des körperlichen Zustands nötig.

Mit dem neuen Gerät kann diese Überwachung ohne Stress für alle Beteiligten auch zu Hause durchgeführt werden, heißt es. Zusätzlich könnten derartige Technologien auch für die Verabreichung von Medikamenten bei Hautkrankheiten oder Wunden eingesetzt werden und so die Heilung beschleunigen. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Biosensors and Bioelectronics" veröffentlicht.

(Ende)
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