pte20250905003 in Business

Schnäppchenjäger sind häufig kreditwürdiger

Bonität ist nicht nur vom Einkommen, sondern auch von den Einkaufsgewohnheiten ableitbar


Shopperin: Wer Sonderangebote nutzt, ist oft kreditwürdiger (KI-Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Shopperin: Wer Sonderangebote nutzt, ist oft kreditwürdiger (KI-Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Notre Dame/Houston (pte003/05.09.2025/06:10)

Zumeist junge Antragsteller für eine Kreditkarte ohne Bonitätshistorie haben oft nur eine Genehmigungsquote von 16 Prozent. Laut Joonhyuk Yang von der University of Notre Dame und Jung Youn Lee von der Rice University ist die Überprüfung der Kreditwürdigkeit nur anhand traditioneller Indikatoren wie dem Einkommen nicht zielführend. Durch Hinzufügen der Einkaufsdaten verdoppelt sich die Genehmigungsquote auf 31 Prozent und steigt in einigen Fällen sogar auf 48 Prozent - bei nur geringfügig höheren Ausfallraten.

Bessere Unterscheidbarkeit

Am Beispiel Peru zeigen die Forscher: Durch die Verknüpfung von Kundenkartendaten eines großen Einzelhändlers mit dem nationalen Kreditregister lässt sich erfassen, ob Einzelhandelsinformationen - was Menschen kaufen, wann sie einkaufen, und wie sie bezahlen - die Fähigkeit der Kreditgeber verbessern, sichere Erstantragsteller von risikobehafteten zu unterscheiden.

"Wir haben festgestellt, dass Personen, die verstärkt Sonderangebote nutzten und regelmäßig einkaufen, durchweg ein geringeres Ausfallrisiko haben als diejenigen, die dies nicht tun", schreiben die Wissenschaftler. Laut Schätzungen der Weltbank haben weltweit etwa 1,4 Mrd. Erwachsene keinen Zugang zu Bankdienstleistungen. Weitere Milliarden hätten zudem Schwierigkeiten, Kredite zu erhalten, weil ihnen eine ausreichende Bonitätshistorie fehle.

Zugang zu Krediten wichtig

"Der Zugang zu Krediten ermöglicht es, in Bildung zu investieren, Unternehmen zu gründen, Häuser zu kaufen und finanzielle Schocks zu überstehen. Menschen, die keine Kredite von etablierten Kreditgebern erhalten, wenden sich möglicherweise an informelle Kreditgeber, die extrem hohe Zinsen verlangen. Andere verzichten einfach darauf, weil sie Einkommensschwankungen nicht ausgleichen oder Chancen zur Verbesserung ihrer Lebensumstände nicht nutzen können", sagen die Forscher.

Die aktuellen Forschungsergebnisse würden einen Weg aufzeigen, dass Einzelhändler und Banken zusammenarbeiten, um den Zugang zu Krediten zu erweitern, indem sie - mit Zustimmung der Verbraucher - Einkaufsdaten als zweite Möglichkeit für Antragsteller nutzen, die sonst abgelehnt würden.

(Ende)
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