Zu viel Süßstoff lässt das Gehirn früher altern
Universität São Paulo hat sieben Produkte untersucht - Rückschlag kann 1,6 Jahre ausmachen
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Zucker versus Zuckerersatz: Letzterer belastet das Gehirn massiv (Foto: Bruno, pixabay.com) |
São Paulo (pte001/05.09.2025/06:00)
Die starke Nutzung von Süßstoff bewirkt einen Rückgang der Denk- und Gedächtnisfähigkeiten. Das haben Claudia Kimie Suemoto und ihr Team von der Universität São Paulo ermittelt. Sie haben sieben kalorienarme und kalorienfreie Süßstoffe untersucht. Vor allem die Menge ist ausschlaggebend für das Ausmaß des kognitiven Niedergangs. Bei Menschen mit Diabetes fällt dieser Zusammenhang sogar noch stärker aus.
Dose Diät-Limonade genügt
Die Forscher haben die Folgen des Konsums der künstlichen Süßstoffe Aspartam, Saccharin, Acesulfam-K, Erythrit, Xylit, Sorbit und Tagatose untersucht. Diese sind hauptsächlich in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie aromatisiertem Wasser, Limonaden, Energy-Drinks, Joghurt und kalorienarmen Desserts enthalten. Einige werden auch als eigenständige Süßstoffe etwa für Tee und Kaffee verwendet.
An der Studie haben 12.772 Erwachsene aus ganz Brasilien teilgenommen. Das Durchschnittsalter lag bei 52 Jahren, und die Teilnehmer wurden durchschnittlich acht Jahre lang beobachtet. Zu Beginn der Studie füllten die Teilnehmer Fragebögen zu ihrer Ernährung aus, in denen sie detailliert angaben, was sie im vergangenen Jahr gegessen und getrunken hatten. Die Forscher teilten sie anhand der Gesamtmenge der von ihnen konsumierten künstlichen Süßstoffe in drei Gruppen ein.
Die Gruppe mit dem niedrigsten Konsum nahm durchschnittlich 20 Milligramm pro Tag (mg/Tag) zu sich, die Gruppe mit dem höchsten Konsum durchschnittlich 191 mg/Tag. Die dritte Gruppe war dazwischen angesiedelt. Bei Aspartam entspricht diese Menge einer Dose Diät-Limonade. Sorbitol wurde mit durchschnittlich 64 mg/Tag am meisten konsumiert.
Kognitive Tests durchgeführt
Die Teilnehmer wurden zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Studie kognitiven Tests unterzogen, um ihre Gedächtnis-, Sprach- und Denkfähigkeiten im Laufe der Zeit zu verfolgen. Die Tests bewerteten die Flüssigkeit des Sprechens, das Arbeitsgedächtnis, den Sprachschatz und die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen.
Nach Bereinigung um Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben die Forscher festgestellt, dass Personen mit der höchsten Menge an Süßstoffen einen schnelleren Rückgang der allgemeinen Denk- und Gedächtnisfähigkeiten aufwiesen als diejenigen, die die geringste Menge konsumierten. Der Rückgang lag bei 62 Prozent. Das entspricht einer Alterung von 1,6 Jahren. Die Teilnehmer der mittleren Gruppe wiesen einen um 35 Prozent schnelleren Rückgang auf als die Gruppe mit dem geringsten Konsum, was etwa 1,3 Jahren Alterung entspricht.
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