pte20211222011 in Leben

Risikofaktoren verändern Herzmuskelstruktur

Daten von fast 30.000 Personen ausgewertet - Auch die Farbe dank neuem Toolkit auswertbar


Herz: Neues Verfahren zeigt Veränderungen auf (Foto: pixabay.com, mandrakept)
Herz: Neues Verfahren zeigt Veränderungen auf (Foto: pixabay.com, mandrakept)

London (pte011/22.12.2021/10:30)

Eine Studie unter der Leitung der Queen Mary University of London https://www.qmul.ac.uk lässt darauf schließen, dass bestimmte Risikofaktoren für ein Herzleiden mit häufigen Veränderungen in der Struktur und dem Erscheinungsbild des Herzens in Zusammenhang stehen. Risikofaktoren wie das männliche Geschlecht, Diabetes, hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte und Rauchen standen mit einem dunkleren Erscheinungsbild des Herzmuskels sowie mit Veränderungen in seiner Beschaffenheit in Verbindung.

Für die Studie analysierten die Forscher Bilder von MRT-Scans des Herzens mittels eines neuen Toolkits mit der Bezeichnung Radiomics, das in Zusammenarbeit mit der University of Barcelona entwickelt worden war. Dabei wurden sehr detaillierte Informationen über die Verfassung und die Beschaffenheit des Herzens angestrebt. Mit diesem neuen Ansatz untersuchten die Forscher die MRT-Scans von fast 30.000 Personen in der UK Biobank, https://www.ukbiobank.ac.uk einer großangelegten biomedizinischen Datenbank und Forschungsressource. Es zeigt sich, dass der Herzmuskel bei allen entscheidenden Risikofaktoren über eine dunklere Erscheinung und eine glattere weniger komplexe Beschaffenheit verfügte.

[b]Unterschiede zwischen den Geschlechtern[/b]

Männer verfügten über größere Herzen bei denen der Herzmuskel im Vergleich mit Frauen glatter und von der Beschaffenheit weniger komplex erschien. Der Herzmuskel bei gesunden Frauen war heller als die Herzen bei Männern und verfügte über ein komplexeres Erscheinungsbild der Muskelarchitektur. Die derzeit in Krankenhäusern eingesetzten Verfahren zur Darstellung des Herzens können laut den Forschern die Komplexität der Struktur des Herzens nicht vollständig wiedergeben. Durch die Anwendung des neuen Imaging Toolkits konnten die Wissenschaftler die Struktur und Beschaffenheit des Herzens mit viel mehr Details untersuchen.

[b]Raschere und genauere Diagnose[/b]

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Zahra Raisi-Estabragh verfügt der neue Ansatz über das Potenzial, bei Herzerkrankheiten eine raschere und genauere Diagnose zu ermöglichen, die Einschätzung künftiger Erkrankungen zu verbessern und die Vorgänge besser zu verstehen, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu Grunde liegen. Die Forscher untersuchen jetzt, ob die beobachteten Veränderungen des Herzmuskels sich in ein höheres Risiko erheblicher Herzprobleme wie Herzinfarkte übertragen. „Da wir nachgewiesen haben, dass diese Veränderungen mit bekannten Hauptrisikofaktoren für eine Herzkrankheit in Verbindung stehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie ungesunde Veränderungen des Herzmuskels abbilden." Weitere Studien seien jedoch für eine Bestätigung erforderlich. Die Forschungsergebnisse wurden in „Frontiers in Cardiovascular Medicine" veröffentlicht.

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