pte20210422019 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Pflanzenherkunft beeinflusst viele Bestäuber

Geografischer Ursprung der Samen hat direkte Wirkung auf Vielfalt der Insektenpolulationen


Mit Pollen von Acker-Witwenblume bedeckte Erdhummel (Foto: Peter Leßmann, WWU)
Mit Pollen von Acker-Witwenblume bedeckte Erdhummel (Foto: Peter Leßmann, WWU)

Münster (pte019/22.04.2021/10:30) Nicht nur die Pflanzenart, sondern auch die geografische Herkunft der Samen hat einen Einfluss auf die Insektenvielfalt. Das haben Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster http://uni-muenster.de ermittelt, nachdem sie den Rückgang der Insektenpopulationen und die Folgen für das Bestäuben untersucht haben. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift "Journal of Applied Ecology" erschienen.

Feldexperiment liefert Beweis

In einem Feldexperiment haben die Wissenschaftler kleine Test-Pflanzengemeinschaften mit der gleichen Artenzusammensetzung gebildet, sich aber in der Herkunft unterschieden: Die Populationen stammten aus dem Raum Münster, aus der Umgebung von München und aus dem Großraum von Frankfurt an der Oder. Anschließend haben die Experten die Zahl und die Zeitfolge der Pflanzenblüten erfasst, beobachteten die Bestäuber, die diese Gemeinschaften besuchten und verglichen die Häufigkeit und Vielfalt der Bestäuber in den Gemeinschaften unterschiedlicher Herkunft.

Ergebnis: Die Herkunft der Pflanze beeinflusst die Bestäuber - sowohl wie oft die Bestäuber die Blüten besuchen als auch die Vielfalt der Insektenarten. "Der Effekt kann beträchtlich sein - auf den Blüten einer Herkunft beobachteten wir doppelt so viele Besuche von Bestäubern wie auf Blüten einer anderen Herkunft. Der wichtigste treibende Parameter ist die Phänologie der Pflanzenblüte - also die zeitliche Abfolge der Blüte", so David Ott, Co-Autor der Studie. Pflanzen einiger Herkunftsgebiete begannen früher und intensiver zu blühen als andere und boten daher mehr Blüten und dadurch mehr Interaktionen zwischen Insekten und der jeweiligen Blüte.

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