Patient gesünder, wenn Arzt gleiche Sprache spricht
Krankenhaus-Studie untersucht Zusammenhang im vielsprachigen Kanada
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Krankenhaus: Gleiche Sprache senkt Sterberisiko (Foto: pixabay.com, fernando zhiminaicela) |
Ottawa (pte009/11.07.2022/10:30)
Sich in der eigenen Sprache mit dem Arzt zu unterhalten, kann Patienten gesünder machen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter Leitung der University of Ottawa http://uottawa.ca/en gekommen, für die Gesundheitsdaten der NGO ICES ausgewertet wurden. War dies der Fall, dann blieben gebrechliche, ältere Krankenhaus-Patienten kürzer auf der Station. Außerdem stürzten sie seltener, litten weniger unter Infektionen und starben weniger wahrscheinlich vor Ort. Die Forschungsergebnisse wurden im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlicht.
Sterberisiko sinkt
Französischsprachige Personen, die von einem Medizinier in ihrer Sprache behandelt wurden, verfügten laut Studie über eine um 24 Prozent geringere Sterbewahrscheinlichkeit als jene, bei denen dies nicht der Fall war. Bei Menschen, die weder Englisch noch Französisch als Erstsprache haben, waren die Ergebnisse noch auffälliger: Die Sterbewahrscheinlichkeit sank bei einer medizinischen Versorgung in der eigenen Sprache um 54 Prozent. Im Gegensatz dazu erhielten nur 44,4 Prozent der Französischsprachigen und lediglich 1,6 Prozent der weder Englisch- noch Französischsprachigen eine Versorgung in ihrer eigenen Sprache.
In Kanada leben über sechs Mio. Menschen, deren Sprache vom Großteil der Bevölkerung nicht gesprochen wird. Dazu zählen Französischsprachige außerhalb der Provinz Quebec, Englischsprachige in Quebec sowie Personen mit einer anderen Erstsprache als Englisch oder Französisch. Für die Studie wurden Daten von 189.690 erwachsenen Empfängern häuslicher Pflege ausgewertet, die zwischen April 2010 und März 2018 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Dabei verglichen die Forscher jene Patienten, die vom Arzt in ihrer Erstsprache versorgt wurden, mit jenen, die in einer anderen Sprache kommunizierten. Mit 84 Prozent sprachen die meisten Studienteilnehmer Englisch, gefolgt von Französisch (13 Prozent).
58 Prozent der Ärzte können nur Englisch
Mit 58 Prozent sprach mehr als die Hälfte der Mediziner nur Englisch. Die verbleibenden 42 Prozent der Ärzte waren mehrsprachig. Die Studienautoren legen nahe, dass eine klare, erfolgreiche Kommunikation zwischen Patient und Arzt auch die Kooperation und das Engagement verbessern. Dies wiederum stehe mit besseren gesundheitlichen Ergebnissen in Zusammenhang.
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