pte20230508003 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Nutzung von Social Media befeuert Eifersucht

Wissenschaftler der Université de Montréal untersuchen Kommunikationsverhalten von Paaren


Herz: Eifersucht und Gewalt durch soziale Medien untersucht (Foto: 901263, pixabay.com)
Herz: Eifersucht und Gewalt durch soziale Medien untersucht (Foto: 901263, pixabay.com)

Montreal (pte003/08.05.2023/06:10)

Eifersucht wegen Social-Media-Aktivitäten des Partners erhöht die Gewaltbereitschaft in der Beziehung. Das zeigt eine Studie von Forscher der Université de Montréal mit jungen Paaren in der kanadischen Provinz Quebec. Danach wird die Nutzung sozialer Medien mit mehreren positiven Folgen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel einer höheren Beziehungszufriedenheit, einem stärkeren Ausdruck von Zuneigung und einer einfacheren Aufrechterhaltung von Fernbeziehungen. Aber es gibt auch Schattenseiten.

Junge Erwachsene anfällig

Social-Media-Aktivitäten können Online-Konflikte verschärfen und neue Quellen der Zwietracht in romantischen Beziehungen schaffen. Sie werden auch für die elektronische Überwachung der Partner in Bezug auf Eifersucht und Cyber-Untreue genutzt, was ebenfalls zu Konflikten führt, stellen die Wissenschaftler unmissverständlich dar.

Für diese negativen Auswirkungen der sozialen Medien haben sich Psychologiestudentin Marianne Emond und ihre Kollegen interessiert. Speziell longitudinale Zusammenhänge zwischen Social-Media-Eifersucht und Offline-Gewalt in der Partnerschaft wurden untersucht. Ausgewählt wurden junge Erwachsene, da diese Altersgruppe am ehesten beides erlebt.

Eifersucht ist laut Emond "ein Komplex von Gedanken, Gefühlen und Handlungen, denen Bedrohungen der Existenz oder der Qualität der Beziehung folgen", so Emond. Soziale Medien könnten Eifersuchtsgefühle auslösen oder verschlimmern, da sie einen zentralen Ort für den Zugriff auf Informationen über das Verhalten und die soziale Verbindung des Partners bieten und gleichzeitig den Kontakt zu ehemaligen romantischen Partnern und potenziellen romantischen Rivalen erleichtern.

Fehlender Kontext hat Folgen

Die Art der Social-Media-Inhalte und der Kommunikation, insbesondere der fehlende Kontext - so würden Bilder von Personen oft gepostet, ohne dass Informationen über Details der Beziehung zwischen diesen Personen oder die Art und Weise, wie das Bild aufgenommen wurde, verfügbar sind - führen laut den Experten schnell zu Fehlinterpretationen.

Die Teilnehmer haben zudem davon berichtet, dass sie jeden Tag gut zweieinhalb Stunden in den sozialen Medien verbrachten. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, im vergangenen Jahr mindestens einmal gewalttätig geworden zu sein. Bei knapp 50 Prozent war es psychische, bei elf Prozent körperliche und bei 13 Prozent sexuelle Gewalt.

(Ende)
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