pte20201221035 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Atemfrequenz entscheidend für Herztherapie

TUM-Wissenschaftler sagen Erfolg von implantierten Kardioverter-Defibrillatoren vorher


Herzschlag: Atemfrequenz ist entscheidend (Bild: pixabay.com, Buecherwurm_65)
Herzschlag: Atemfrequenz ist entscheidend (Bild: pixabay.com, Buecherwurm_65)

München (pte035/21.12.2020/13:30) Die nächtliche Atemfrequenz eines Herzkranken sagt den Erfolg einer angewandten Therapie vorher: Laut Forschern der Technischen Universität München (TUM) http://tum.de zeigt die Atemfrequenz an, ob ein implantierter Kardioverter-Defibrillators (ICD) bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen lebensverlängernd wirkt oder nicht. Details wurden im "eClinicalMedicine"-Journal der Zeitschrift "Lancet" publiziert.

1.971 Herzkranke analysiert

Die TUM-Forscher haben zwischen Mai 2014 und September 2018 insgesamt 1.971 Herzkranke in 44 europäischen Herzzentren beobachtet. 1.363 der bekamen einen ICD implantiert, die Kontrollgruppe wurde konservativ behandelt. Die jeweiligen Behandlungsvarianten waren durch unterschiedliche Verfügbarkeiten der ICD-Therapie in den teilnehmenden europäischen Zentren vorgegeben. Es handelt es sich also um eine nicht randomisierte Studie, wobei dadurch ausgelöste Verzerrungen der Ergebnisse durch ausgefeilte statistische Analysemethoden ausgeglichen wurden.

In beiden Gruppen wurde die durchschnittliche nächtliche Atemfrequenz zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens auf Basis eines EKG-Protokolls gemessen. ICD-Träger hatten einen Überlebensvorteil von 31,3 Prozent gegenüber den Kontrollpatienten. Zugleich zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen niedriger nächtlicher Atemfrequenz und einer reduzierten Sterblichkeit: ICD-Träger mit einer Frequenz von weniger als 18 Atemzügen pro Minute hatten durch das Gerät einen Überlebensvorteil von 50 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei einer höheren nächtlichen Atemfrequenz hatten sie hingegen keinen Überlebensvorteil durch den ICD.

(Ende)
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