pte20201216024 in Leben

"Gen-Schalter" macht Salmonellen unschädlich

Drei Datensätze untersucht - Zahl der Proteine ist dadurch um 139 auf über 600 gestiegen


Salmonellen: nicht infektiös durch inaktives Gen (Foto: pixabay.com, WikiImages)
Salmonellen: nicht infektiös durch inaktives Gen (Foto: pixabay.com, WikiImages)

Würzburg (pte024/16.12.2020/11:30) Nur ein einziges kleines Protein muss fehlen und schon sind Salmonellen nicht mehr infektiös. Das haben Forscher der Universität Würzburg (JMU) http://uni-wuerzburg.de herausgefunden. In einer Studie haben sie die Erreger, die bei der Infektion eine entscheidende Rolle spielen, mit Methoden der Bioinformatik neu analysiert. Die Zahl der bekannten kleinen Salmonellen-Proteine ist dadurch um 139 auf über 600 gewachsen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Forschungszeitschrift "microLife" veröffentlicht.

Protein MgrB als Schlüssel

Bei den Analysen fiel das kleine Protein MgrB auf, das aus 47 Aminosäuren besteht. Wird das Gen deaktiviert, das den Bauplan für dieses Protein enthält, können die Salmonellen menschliche Zellen nicht mehr infizieren. Obwohl das Protein bereits früher untersucht worden war, blieb diese wichtige Funktion unerkannt. Das gelang erst jetzt dank eines neuen kombinatorischen Ansatzes. Dafür wurden unter anderem drei Datensätze benutzt, die bei früheren Infektionsstudien entstanden waren.

"Hoffentlich liefert unser Ansatz eine Blaupause, die auch auf andere Organismen angewendet werden kann, von denen es schon Datensätze gibt", unterstreicht JMU-Doktorandin Elisa Venturini. Dass die Methode selbst bei umfassend untersuchten Organismen wie Salmonellen immer noch neue relevante Gene ans Licht bringt, habe die Studie deutlich gezeigt: "Der Wissenschaft liegt jetzt eine Prioritätenliste mit bislang unbekannten infektionsbezogenen kleinen Salmonellen-Proteinen zur weiteren Untersuchung vor", heißt es abschließend.

(Ende)
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