Mehr Lachgas durch Nahrungsmittelproduktion
Enorme Emissionen des klimaschädlichen Gases durch Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel
![]() |
Düngen eines Ackers: Landwirtschaft produziert N2O (Foto: pixabay.com, Pascvii) |
Karlsruhe (pte025/08.10.2020/13:39) Die global wachsende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln könnte den Ausstoß von klimaschädlichem Lachgas (N2O) künftig stark ansteigen lassen. Das hat eine in "Nature" publizierte internationale Studie ergeben, an der das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) http://kit.edu beteiligt war.
Sorgenkind Landwirtschaft
"Verursacht ist der Anstieg der Distickstoffoxid-Konzentration in der Atmosphäre vor allem durch den Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln. Dazu gehören sowohl synthetische Dünger als auch organische Dünger aus tierischen Ausscheidungen", so Ökosystemforscherin Almut Arneth, Professorin am Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT. "In den Jahren 2007 bis 2016 verursachte die landwirtschaftliche Produktion fast 70 Prozent der anthropogenen globalen N2O-Emissionen."
Laut der Studie sind die menschengemachten N2O-Emissionen in Ost- und Südasien, Afrika und Südamerika am höchsten. Besonders hohe Steigerungen weisen Schwellenländer auf, speziell China, Indien und Brasilien, wo Ackerbau und Viehbestand stark zugenommen haben. In Europa dagegen sind die anthropogenen N2O-Emissionen zurückgegangen, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der chemischen Industrie. Dies führen die Wissenschaftler auf verschiedene Anreiz- und Schutzmaßnahmen zurück.
Biodiversität langfristig sichern
So ist die Landwirtschaft in vielen westeuropäischen Ländern dazu übergegangen, Stickstoff effizienter einzusetzen, unter anderem auch, um die Wasserbelastung zu reduzieren. "Unsere Arbeit liefert ein tieferes Verständnis des N2O-Budgets und der Auswirkungen auf das Klima. Sie zeigt auch, dass es Möglichkeiten gibt, die Emissionen zu reduzieren, beispielsweise durch verschiedene Maßnahmen in der Landwirtschaft, die sowohl die Produktion als auch den Konsum betreffen. Solche Maßnahmen kommen nicht nur dem Klima, sondern auch der Biodiversität und der Gesundheit des Menschen zugute", weiß Arneth.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Florian Fügemann |
| Tel.: | +43-1-81140-313 |
| E-Mail: | fuegemann@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


