Hirntumore: Rückkehr in Arbeitswelt dauert lange
Niedriggradige Gliome treten insbesondere bei jungen Menschen im Alter von 40 Jahren auf
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Tumorzelle: Gliome reduzieren Arbeitsfähigkeit (Foto: unsplash.com, Josh Riemer) |
Göteborg (pte001/03.09.2020/06:00) Ein Jahr nach der Diagnose eines niedriggradigen malignen Hirntumors arbeiten laut einer Studie der University of Gothenburg http://gu.se nur knapp drei Personen wieder in Vollzeit. Nach einem weiteren Jahr liegt der Anteil unter der Hälfte. Für diese junge Patientengruppe ist jedoch die Rückkehr ins Arbeitsleben ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Allein in Schweden wird pro Jahr bei etwa 100 Personen ein nieddriggradiges, nicht heilbares Gliom diagnostiziert, das langsam wächst und dank neuer Therapien die Überlebenschancen erhöht.
Arbeit ein wichtiger Faktor
An der Studie nahmen 381 Patienten zwischen 18 und 60 Jahren teil, bei denen ein nieddriggradiges Gliom erstmals zwischen 2005 und 2015 auftrat. Die ausgewerteten Daten stammten vom Swedish National Quality Registry for Brain Tumors, der Swedish Social Insurance Agency, dem Swedish National Board of Health and Welfare sowie Statistics Sweden. Die abgestimmte Kontrollgruppe bestand aus 1.900 Personen.
Wegen des niedrigen Alters der Patienten - bei der Erkrankung waren sie rund 40 Jahre alt - wird ihr Arbeitsvermögen als besonders wichtiger Faktor für die Lebensqualität angesehen. Wieder arbeiten zu können, ist für viele ein wichtiger Faktor für die Rückkehr in ein normales Leben. Die Ergebnisse zeigen, dass 52 Prozent der Patienten in einem reduzierten Ausmaß arbeiteten. Nur 28 Prozent arbeiteten ein Jahr nach der Diagnose in Vollzeit. Nach einem weiteren Jahr arbeiteten 63 Prozent der Patienten wieder. 45 Prozent waren in Vollzeit beschäftigt.
Mehr Rückkehrer nach OP
Die Forscher haben nachgewiesen, dass Faktoren, die mit einer geringeren Zahl der Rückkehr zur Arbeit in Verbindung standen, ein fortgeschrittenes Alter, ein niedriges funktionales Niveau, andere Leiden, frühere Krankenstände unabhängig von der Ursache, Strahlenbehandlung und Chemotherapie waren. Eine OP, bei der auch der Tumor entfernt wurde, stand jedoch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit der Rückkehr ins Arbeitsleben in Verbindung.
Laut Forschungsleiterin Isabelle Rydén scheint eine Gehirn-OP an sich kein Hindernis beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu sein. Allerdings braucht es viel Zeit, die Arbeit - vor allem einen Vollzeitjob - wieder aufnehmen zu können. "Unsere Interpretation ist, dass für viele Menschen die Rehabilitation ein sich relativ lange hinausziehender Prozess ist", erklärt Rydén. Die Forschungsergebnisse wurden in "Neurology" veröffentlicht.
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