pte20200902001 in Leben

Leistungssteigernde Mittel und Alkohol verknüpft

Sozialer Druck nach Stärke und Widerstandskraft groß - Vor allem junge Männer betroffen


Junger Mann: Sozialer Druck wird oftmals einfach zu groß (Foto: pixabay.de/SJJP)
Junger Mann: Sozialer Druck wird oftmals einfach zu groß (Foto: pixabay.de/SJJP)

Toronto (pte001/02.09.2020/06:00) Der Konsum von legalen leistungssteigernden Substanzen im jungen Erwachsenenalter steht laut einer Studie der University of Toronto http://utoronto.ca später mit einem problematischen Alkoholkonsum und damit in Verbindung stehendem risikoreichem Verhalten in Zusammenhang. Junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren, die derartige Substanzen nutzten, berichteten sieben Jahre später wahrscheinlicher über einen wiederholten problematischen Alkoholkonsum. Vor allem Männer sind betroffen.

Ganze Reihe an Problemen

Die Experten haben ein Sample von über 12.000 US-Teilnehmern der National Longitudinal Study of Adolescent Health analysiert. Die in "Pediatrics" veröffentlichten Ergebnisse heben die Notwendigkeit weiterer Studien, staatlicher Aufsicht und Regulierung legaler leistungssteigernder Substanzen hervor. Laut Forschungsleiter Kyle T. Ganson sind diese Erkenntnisse besorgniserregend, da diese Substanzen bei jungen Menschen, vor allem bei Jungen und Männern, weitverbreitet sind.

Kreatinmonohydrat oder Proteinpulver können legal sein oder illegal wie anabol-androgene Steroide. Die Forschung hat durch die illegale Einnahme nicht verschriebener Steroiden oft negative Einflüsse auf die Gesundheit und negative soziale Auswirkungen festgestellt. Laut den Experten haben Männer, die legale leistungssteigernde Substanzen nutzen, eher fünf Probleme mit dem Alkoholkonsum und zeigen ein risikoreiches Verhalten. Dazu gehören Komatrinken, Verletzungen oder risikoreiches Verhalten unter Alkoholeinfluss, rechtliche Probleme durch Alkohol, fortgesetzter Alkoholkonsum trotz psychischer oder gesundheitlicher Probleme sowie verringerte Aktivitäten und reduzierte Pflege sozialer Kontakte.

Unerreichbares Körperideal

Laut Ganson ist ein risikoreicher Alkoholkonsum bei erwachsenen Männern ein ernstes Problem. Im Vergleich zu Frauen kommt es auch zu einer höheren, mit dem Alkohol in Verbindung stehenden Sterblichkeit. "Ein problematischer Alkoholkonsum beeinträchtigt letztlich die Wirtschaft und den Beschäftigungserfolg, die Kosten für die Gesundheitsversorgung und den Gesetzesvollzug steigen", so Ganson. Der Forscher geht von der Hypothese aus, dass der soziale Druck, den Jungen und Männer in Bezug auf einen perfekten Körper erleben, für die unterschiedlichen Ergebnisse bei den Geschlechtern verantwortlich ist. "Für die meisten Jungen und Männer ist dieses Körperideal unerreichbar. Die Folge ist der Konsum von leistungssteigernden Substanzen."

Es gibt bei legalen leistungssteigernden Substanzen noch weitere Anlässe zur Besorgnis. Laut Seniorautor Jason M. Nagata von der University of California http://ucsf.edu werden diese Substanzen durch die U.S. Food and Drug Administration http://fda.gov nicht kontrolliert. "Diese Substanzen sind häufig falsch etikettiert und können schädliche Bestandteile wie anabole Steroide enthalten, die bei Herz, Leber und Nieren zu Problemen führen sowie die psychische Gesundheit verschlechtern können." In einer früheren Studie in "JAMA Pediatrics" wies Nagata einen Zusammenhang zwischen legalen leistungssteigernden Substanzen und der späteren Nutzung von illegalen anabol-androgenen Steroiden nach.

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