pte20190808003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Blutdruck: Langzeitmessung ist sinnvoller

Oft unerkannte Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten auf diese Weise vermieden werden


Blutdruck-Einzelmessung ist nicht zuverlässig (Foto: Bernd Kasper, pixelio.de)
Blutdruck-Einzelmessung ist nicht zuverlässig (Foto: Bernd Kasper, pixelio.de)

Löwen/Edinburgh (pte003/08.08.2019/06:00) Ein- oder zweimal am Tag den Blutdruck zu kontrollieren, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden, ist nicht sehr aussagekräftig, wie belgische Forscher der Katholischen Universität Löwen http://kuleuven.be herausgefunden haben. Besser seien Langzeitmessungen, etwa über 24 Stunden. Die dabei erfassten Daten sagten weitaus mehr über eventuelle Komplikationen aus als Einzelmessungen.

Studie mit 11.000 Probanden

Gemeinsam mit Kollegen aus mehreren Staaten haben Jan A. Staessen und Zhen-Yu Zhang über einen Zeitraum von 14 Jahren die Daten von 11.135 Probanden aus zwölf Ländern in Europa, Ostasien und Lateinamerika untersucht. "Bisher wussten wir nicht, welche Art der Blutdruckmessung am besten geeignet ist, um Gesundheitsrisiken exakt zu erfassen", sagt Gladys Maestre von der medizinischen Fakultät der University of Texas http://utrgv.edu/school-of-medicine .

Die Forscher haben automatische Geräte eingesetzt, die tagsüber 30 und nachts zehn Mal den Blutdruck maßen. Besonders wichtig waren die Nachtmessungen, weil sie unbeeinflusst waren von jeglichen Aktivitäten, die den Blutdruck beeinflussen. Denn diese Daten spiegelten den wahren Blutdruck wider. Sie verglichen diese Daten mit Werten, die sie bei sporadischen Messungen erfassten. Diese zeigten bei weitem nicht immer die wirkliche Situation an.

Plädoyer für routinemäßigen Einsatz

Hoher Blutdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der leicht zu behandeln ist. Trotzdem sterben jährlich zehn Mio. Menschen an den Folgen zu hohen Blutdrucks. Maestre plädiert dafür, die 24-Stunden-Messmethode häufiger als bisher anzuwenden. Auch aus Kostengründen sei das sinnvoll. Die Behandlung der Folgen von zu hohem Blutdruck, beispielsweise Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen oder Infarkte, sei weitaus teurer als die 24-Stunden-Methode.

Bluthochdruck ist weitverbreitet, so die Forscher. 30 Prozent der Erwachsenen leiden daran, oft unerkannt. Bei den über 60-Jährigen sind es schon 60 Prozent. Aus diesem Grund müsste die ambulante 24-Stunden-Messung routinemäßig eingesetzt werden, sagen die Forscher.

(Ende)
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