HIV: MRI-Scan weist Virus im Gehirn nach
Kognitive Probleme durch Veränderungen der Gehirnsubstanz
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Gehirn-Scan: HIV auch hier nachweisbar (Foto: pixelio.de, Monika Torloxten) |
London (pte014/13.03.2017/10:30) Wissenschaftler des University College London http://ucl.ac.uk haben ein Verfahren entwickelt, bei dem mithilfe von MRI-Scans erkennbar wird, ob das HI-Virus trotz wirksamer Behandlung mit Medikamenten noch im Gehirn vorhanden ist. Die in "Clinical Infectious Diseases" veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass HIV im Gehirn noch immer nachweisbar sein kann, obwohl die Krankheit durch die Behandlung unter Kontrolle ist.
Hohes Risiko erkennen
Laut Seniorautor Ravi Gupta hat Aids vor der Entwicklung wirksamer Behandlungsmöglichkeiten von HIV oft zu einer Demenz und anderen Erkrankungen des Gehirns geführt. "Das ist heute seltener. Fast die Hälfte der HIV-Patienten berichten trotzdem weiterhin von kognitiven Problemen. Bei zehn bis 15 Prozent dieser Patienten hat sich HIV auf das Gehirn ausgebreitet. In den meisten Fällen sind diese Symptome jedoch auf andere Ursachen zurückzuführen. Derzeit müssen wir für eine Bestätigung dieser Diagnose eine Lumbalpunktion durchführen."
Dabei wird mit einer Nadel Rückenmarksflüssigkeit entnommen und auf HIV getestet. Für diesen Eingriff müssen die Patienten mehrere Stunden im Krankenhaus bleiben. "Unsere neue Studie zeigt, dass MRI-Scans helfen könnten, Personen mit einem hohen Risiko zu identifizieren, die weitere Tests benötigen", unterstreicht Gupta.
146 Patienten analysiert
Die Forscher werteten die Daten von 146 HIV-Patienten aus, die zwischen 2011 und 2015 auf kognitive Probleme untersucht wurden. Bei 22 Patienten konnte eine Aktivität des Virus im Gehirn nachgewiesen werden, das entspricht einem Anteil von 15 Prozent. Patienten, deren Gehirne deutliche Anzeichen einer Veränderung der weißen Gehirnsubstanz aufwiesen, verfügten zehn Mal so wahrscheinlich auch über HIV im Gehirn als Personen, deren Gehirnsubstanz nicht verändert war.
Diese Veränderungen im Gehirn, die diffusen Signalanomalien der weißen Substanz, stehen mit kognitiven Problemen in Zusammenhang. Sie können durch eine Entzündung im Gehirn ausgelöst werden, die durch die HIV-Infektion verursacht wird. Laut Gupta kann bei einer nachgewiesenen Ausbreitung des Virus in das Gehirn der Behandlungsansatz dahingehend verändert werden, dass Medikamente hinzukommen, die die Blut-Hirn-Schranke wirksamer überwinden. Damit wird auch wieder eine verbesserte Kontrolle der Infektion möglich.
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