Übergewicht: Meinung und Gewicht formen Politik
Republikaner machen Menschen selbst für Fettsucht verantwortlich
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Waage: Frage nach Ursachen ist ein Politikum (Foto: pixelio.de, sigrid rossmann) |
Lawrence (pte002/07.03.2017/06:00) Die politische Einstellung und das eigene Gewicht formen Meinungen zu politischen Strategien, um Fettleibigkeit zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Kansas http://ku.edu . Republikaner glauben, unabhängig davon wie viel sie selbst wiegen, dass Essgewohnheiten und der Lebensstil Fettleibigkeit hervorrufen. Bei Demokraten ist die Meinung laut dem leitenden Wissenschaftler Mark Joslyn weniger einheitlich: Jene, die sich selbst für übergewichtig halten, nehmen eher an, dass genetische Faktoren verantwortlich sind.
Fettsucht und Genetik
"Sich selbst für übergewichtig haltende Menschen sind deutlich eher bereit zu glauben, dass Fettleibigkeit genetisch bedingt ist, als Personen mit Normalgewicht. Damit wird auch die Schuld abgebaut. Fettleibigkeit sei keine selbst getroffene Wahl, sondern manche Menschen seien einfach genetisch anfällig dafür. So glauben Übergewichtige, dass es einen Zusammenhang zwischen Fettsucht und Genetik gibt. Menschen mit Normalgewicht sehen diesen Zusammenhang weniger deutlich", sagt Joslyn.
Diese Ergebnisse könnten in den USA Folgen vor allem auf lokaler und bundesstaatlicher Ebene haben. Hier wird der Schwerpunkt auf staatliche Gesundheitsmaßnahmen gelegt. Das geschieht entweder über Anreize für mehr Sport wie Radwege oder strengere Gesetze bei Nahrungsmitteln und Getränken. Dazu gehört auch die Forderung nach Kalorienzahlen und die Erhöhung von Steuern auf Limonaden. 2015 waren in den USA 71 Prozent der Erwachsenen übergewichtig und mehr als 17 Prozent der Jugendlichen fettsüchtig.
Schuld und Diskriminierung
Laut Joslyn bleibt das Thema politisch, da die meisten Republikaner eher den Einzelnen für die Fettleibigkeit verantwortlich sehen und die gesetzlichen Bestimmungen nicht unterstützen. Die meisten Initiativen der US-Regierung scheinen auf Veränderungen des Verhaltens der Menschen abzuzielen.
"Bleibt Fettleibigkeit trotz derartiger Versuche ein Problem, werden auch die Schuldzuweisungen und die Diskriminierung der Betroffenen weitergehen. Behandelt die Regierung Fettleibigkeit ähnlich wie andere Krankheiten, die außerhalb der Einflussmöglichkeit des Einzelnen liegen, dann könnten auch diese Probleme geringer werden." Joslyn und sein Kollege Don Haider-Markel haben die Forschungsergebnisse im Fachmagazin "American Politics Research" http://journals.sagepub.com/loi/apr veröffentlicht.
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