Neues Verfahren soll Tumore vollständig entfernen
Sonde unterscheidet Krebsgewebe und gesundes Material in Echtzeit
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OP: Neues System arbeitet effizienter (Foto: pixelio.de, Martin Büdenbender) |
Adelaide (pte002/01.12.2016/06:00) Wissenschaftler der University of Adelaide http://adelaide.edu.au haben eine Lichtleitersonde entwickelt, die sowohl das Krebsgewebe als auch das gesunde Gewebe an den Rändern von Tumoren in Echtzeit unterscheidet. Grundlage dafür sind laut dem leitenden Wissenschaftler Erik P. Schartner die Unterschiede im pH-Wert der beiden Gewebearten.
Eingriffe reduzieren
Mit diesem neuen Verfahren soll in Zukunft verhindert werden, dass bei einer Operation zu viel gesundes Gewebe entfernt wird. Vermieden werden sollen zudem weitere Eingriffe zur Entfernung von im Körper verbliebenem Krebsgewebe. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Cancer Research" veröffentlicht.
Derzeit gibt es laut Schartner kein zuverlässiges Verfahren, das während einer Krebsoperation die Identifizierung von Gewebe ermöglicht. Daher ist das Ausmaß des Eingriffes sehr stark von der Erfahrung und dem Urteil des Chirurgen abhängig. So entscheiden sich Operateure häufig für die sicherste Variante und damit für die Entfernung von viel gesundem Gewebe. Gleichzeitig wird bei zahlreichen Patienten beim ersten Eingriff nicht der gesamte Tumor entfernt und damit eine weitere Operation notwendig.
pH-Wert entscheidend
Die neue Lichtleitersonde kann die Krebszellen während der OP besser von gesundem Gewebe abgrenzen. Tumorzellen verfügen generell über einen höheren Säuregehalt. Wird die Sonde in das Gewebe eingeführt, erkennt ein pH-Indikator, der die Polymerschicht an der Spitze eingebettet ist, den jeweiligen pH-Wert. Entsprechend dem ermittelten Wert verändert sich die Farbe, die angezeigt wird. Die Sonde ist mit einer fluoreszierenden Lichtquelle verbunden, die von einem Miniatur-Spektrometer am anderen Ende der Sonde erkannt wird.
Die Forscher haben die Sonde an vier Mastektomieproben getestet, einer Probe einer Patientin mit wiederkehrendem Brustkrebs und drei Proben von metastasierenden Melanomen. Nach wiederholten Messungen an den Rändern dieser Probe zeigte sich, dass das Verfahren gesundes und krankes Gewebe mit einer Empfindlichkeit von 88 Prozent und einer Selektivität von 90 Prozent erkennt. Zusätzlich wurden die Proben als Referenz auch pathologisch untersucht. Weitere Tests mit einer größeren Anzahl von Proben sowie eine weitere Verbesserung in der Erkennung sind geplant.
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