Rezeptor FFAR2 entscheidend für Fettleibigkeit
Direkte Auswirkungen auf ein für die Sättigung wichtiges Hormon
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Körper-Scan: Darm entscheidet über Gewicht (Foto: pixelio.de, Hartmut910) |
London (pte010/25.11.2016/10:30) Forscher des King's College London http://kcl.ac.uk und des Imperial College London http://imperial.ac.uk haben mit FFAR2 einen Rezeptor identifiziert, der auch bei einer Ernährung mit viel fermentierbaren Kohlenhydraten gegen Fettleibigkeit schützt. Die Wissenschaftler testeten an Mäusen eine fettreiche Diät mit einem fermentierbaren Kohlehydrat sowie eine Kontrolldiät. Untersucht wurde, welche Folgen das Vorhandensein von FFAR2 auf die Auswirkungen einer Art der Ernährung hat.
Peptid YY (PYY) wichtig
Mäuse, die mit fermentierbaren Kohlenhydraten gefüttert wurden, waren gegen Fettleibigkeit geschützt. Dieser Schutz war jedoch ohne FFAR2 nicht mehr gegeben. Tiere mit dem Rezeptor verfügten beim Sättigung herbeiführenden Darmhormon Peptid YY (PYY) über einen Anstieg von 130 Prozent. Zusätzlich kam es zu einer erhöhten Dichte der Zellen, die PYY enthielten. Die Folge war ein erhöhtes Sättigungsgefühl.
Laut Studienleiter Gavin Bewick vom King's College London, ist Fettleibigkeit heute weltweit eine der größten Bedrohungen der Gesundheit. Sie wird durch Faktoren wie Gene, Ernährung und Lebensstil bestimmt. Bekannt ist, dass zum Beispiel unverdauliche Kohlehydrate den Appetit verringern und so die Gewichtszunahme reduzieren.
"Mit dieser Studie haben wir jedoch erstmals die entscheidende Rolle von FFAR2 beim Schutz vor Fettleibigkeit nachgewiesen", so Mitautor Gary Frost vom Imperial College London. Jetzt sei es möglich zu erforschen, ob die Ernährung oder pharmazeutische Mittel genutzt werden können, um den zellulären Aufbau des Darms zur Behandlung einer ganzen Reihe von Krankheiten entsprechend zu verändern.
Wissen in Therapie gießen
"Bis vor einigen Jahren wurde davon ausgegangen, dass Ballaststoffe neutral seien und nur wenige Folgen auf die Physiologie haben. Dass sie tatsächlich entscheidende Auswirkungen auf die Appetitregulation im Darm haben, ist faszinierend", sagt Frost. Die Herausforderung bestehe darin, dieses Wissen in eine Technologie zu übersetzen, die sich auf den Menschen anwenden lässt. "Wir müssen verstehen, wie unser Fazit eingesetzt und Ernährungssysteme entwickelt werden können, die für einen Großteil der Menschen attraktiv sind."
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