Kinder begeisterter Väter sind in Pubertät einfacher
Selbstwahrnehmung der Eltern in ersten Lebensjahren entscheidend
![]() |
Vater mit Baby: Umgang mit Kindern wichtig (Foto: pixelio.de, Sabrina Gonstalla) |
Oxford (pte002/24.11.2016/06:00) Kinder, deren Väter eine verantwortungsvolle Elternrolle übernehmen und sich in ihr wohlfühlen, zeigen im späteren Teenager-Alter weniger wahrscheinlich Verhaltensprobleme. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Oxford http://ox.ac.uk . Entscheidender ist dabei eher, wie sich die Väter selbst in den ersten Lebensjahren eines Kindes als Elternteil sehen, als wie viel direkte Kinderbetreuung sie übernehmen.
15.000 Kinder analysiert
Das Team um Charles Opondo hat die Daten der Avon Longitudinal Study of Parents and Children http://bristol.ac.uk/alspac ausgewertet. Für diese Langzeitstudie wurde die Gesundheit von fast 15.000 Kindern seit ihrer Geburt beobachtet. Die Eltern von 10.440 Kindern, die im Alter von acht Monaten mit ihrer Mutter und ihrem Vater zusammenlebten, wurden ersucht, einen umfassenden Fragebogen auszufüllen. Abgefragt wurden Themen wie der psychische Zustand der Kinder, ihre Haltung zur Elternschaft, die mit Kinderbetreuung verbrachte Zeit, das Verhalten des Kindes und seine Entwicklung sowie Details zu Haushaltseinkommen und Bildung.
Als die Kinder neun und elf Jahre alt waren, wurde ihr Verhalten mithilfe des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) beurteilt. Dieser Fragebogen deckt emotionale Symptome, Verhaltensprobleme, Hyperaktivität, Probleme mit Gleichaltrigen und Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft ab. Die elterliche Einbindung der Väter wurde durch das Ausmaß der Zustimmung zu 58 Aussagen ermittelt. Dazu gehörte auch, was sie über die Geburt nach acht Wochen und nach acht Monaten empfanden. Die abschließende Analyse basierte auf den Daten von fast 7.000 Neunjährigen und fast 6.500 der gleichen Kinder im Alter von elf Jahren.
Beschränkte Aussagekraft
Bei den SDQ-Ergebnissen wurden drei Schlüsselfaktoren sichtbar: Die emotionale Reaktion der Väter auf das Baby und ihre Elternrolle, wie viel Zeit die Väter direkt mit der Betreuung verbrachten und wie gut sie sich in ihrer neuen Rolle zurechtfanden. Dazu gehörte auch, wie selbstsicher sie sich als Elternteil und Partner fühlten. Emotionale Reaktion und Selbstsicherheit standen am stärksten mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Verhaltensproblemen der Kinder in Zusammenhang, wenn die Kinder Teenager wurden.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, lassen sich keine sicheren Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung treffen. Zusätzlich stammen die Daten aus einem Zeitraum, der 25 Jahre zurückliegt. Seit damals hat sich auch die Art der Kindererziehung verändert. Die Ergebnisse dürften daher nicht generalisierbar sein. Die Forscher betonen jedoch, dass die Ergebnisse nahelegen, dass die psychologischen und emotionalen Aspekte der elterlichen Einbindung in der frühen Kindheit einen großen Einfluss auf das spätere Verhalten der Kinder haben. Auch ist nicht die Menge an Zeit, die Väter mit Kinderbetreuung oder Haushalt beschäftigt sind, von entscheidender Bedeutung. Die Ergebnisse wurden in "BMJ" http://bmjopen.bmj.com/content/6/11/e012034 veröffentlicht.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Michaela Monschein |
| Tel.: | +43-1-81140-300 |
| E-Mail: | monschein@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |


