pte20161005022 in Leben

Fettes Essen: Immer mehr Russen in Adipositasfalle

Wirtschaftswachstum, höhere Einkommen, schlechtere Informiertheit


Russische Marktfrau: statt Gemüse immer mehr Fettes (Foto: pixelio.de, Jerzy)
Russische Marktfrau: statt Gemüse immer mehr Fettes (Foto: pixelio.de, Jerzy)

Halle an der Saale (pte022/05.10.2016/13:30) Die von der Weltgesundheitsorganisation http://who.int ausgerufene Übergewichtskrise mit all ihren gesundheitlichen Folgen hat spätestens seit Anfang des Jahrtausends auch in Russland Einzug gehalten. Dies gewinnt im Besonderen vor dem Hintergrund der dort diskutierten "Steuer auf ungesunde Lebensmittel" an Bedeutung und ist eine Folge veränderter Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.

Im "IAMO Policy Brief 27 - Gesellschaftlicher Wandel, veränderte Ernährungsgewohnheiten und gesundheitliche Folgen in Russland" haben Forscher des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) http://iamo.de die Gründe für diese Entwicklung untersucht und geben Handlungsempfehlungen für Gegenmaßnahmen.

Informationskampagnen gefordert

Mit zunehmendem ökonomischen Wachstum und privaten Einkommen in Russland steigt der Konsum von fettreichen tierischen Produkten. Die Gesundheit vieler Russen ist somit durch ein erhöhtes Risiko für Adipositas und ernährungsbedingte chronische Erkrankungen belastet. Gleichzeitig verbesserte sich die gesundheitsbezogene Ernährungsweise in Hinblick auf die Zufuhr diverser Vitamine und Mineralstoffe.

Diese beiden gegenläufigen Entwicklungen sind laut Untersuchung typischerweise auch in anderen Industrie- und Schwellenländern vorzufinden, wenngleich in Russland teilweise in ausgeprägterer Form. Neben einer traditionell eher hohen Präferenz der russischen Gesellschaft für fettreiche tierische Produkte nehmen die Forscher unzureichende Ernährungsinformiertheit an.

Um den Weg für eine gesündere Ernährung in Russland zu ebnen, empfehlen die Experten, neben einem vielfältigeren Lebensmittelangebot sowie Programmen zur Verbesserung von Gemeinschaftsverpflegungenn zudem gezieltere Informationskampagnen für die Vermittlung von ausreichendem Ernährungswissen sowie klare Produktkennzeichnungen, die Aufschluss über den ernährungsphysiologischen Gehalt eines Lebensmittels geben.

(Ende)
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