pte20160922016 in Leben

Wirksame Medizin durch neues Viren-Screening

Ajmalin könnte eines Tages auch bei Ebola zum Einsatz kommen


Pillen: Verfahren erhöht Einsatzmöglichkeiten (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)
Pillen: Verfahren erhöht Einsatzmöglichkeiten (Foto: pixelio.de, Tim Reckmann)

Nashville (pte016/22.09.2016/10:30) Eine neue Screening-Methode könnte laut der Vanderbilt University School of Medicine http://medschool.vanderbilt.edu jene bereits für ganz andere Indikationen eingesetzten Medikamente identifizieren helfen, die über ein Potenzial zur Bekämpfung von Viren verfügen. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen weltweit an den Folgen von Virusinfektionen. Die Neuausrichtung bestehender Mittel wird im Kampf gegen die Viren immer mehr zur attraktiven Alternative für die Entwicklung völlig neuer Wirkstoffe.

Gen-Trap-Insertionsmutagenese

Das neue Verfahren des Forschers Feixiong Cheng ermöglicht es rasch zu überprüfen, ob ein Medikament über ein entsprechendes Potenzial zur Bekämpfung von Viren verfügt. Mittels der sogenannten Gen-Trap-Insertionsmutagenese haben die Forscher hunderte menschliche Gene identifiziert, die es Viren ermöglichen, eine menschliche Zelle zu überfallen. Computergestützt wurde in einem nächsten Schritt nach bestehenden Medikamenten gesucht, deren Wirkung auf diese Gene bereits bekannt ist.

Das Screening erkannte 110 Gene, deren Proteinprodukte potenziell als antivirale Ziele für spezifische, bereits vorhandene Medikamente dienen könnten. Dazu gehören Gene, die bei Infektionen wie HIV-1 oder Ebola eine Rolle spielen. Es gelang dem Experten zum Beispiel, das Antiarrhythmika-Medikament Ajmalin als möglichen Behandlungsansatz bei Ebola zu finden.

Überprüfung neuer Mittel nötig

Detaillierte Laborexperimente und klinische Studien sind laut Cheng erforderlich, um die Wirksamkeit von möglichen Medikamenten zu überprüfen. Es könnte durch diesen Ansatz laut dem Wissenschaftler in naher Zukunft auch möglich werden, rascher Präparate gegen Gesundheitsgefährdungen zu finden, für die es derzeit keine Behandlungsmöglichkeit gibt. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "PLOS Computational Biology" veröffentlicht.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|