pte20160922002 in Leben

Dengue-Virus: Protein in Moskitospeichel schützt

Wissenschaftler arbeiten an D7 als Schlüssel für Impfstoffe der Zukunft


Moskito: Protein in Speichel entdeckt (Foto: pixelio.de, uschi dreiucker)
Moskito: Protein in Speichel entdeckt (Foto: pixelio.de, uschi dreiucker)

Mount Pleasant (pte002/22.09.2016/06:00) Der Speichel der Moskitos beeinflusst die Übertragung des Dengue-Virus auf ein Säugetier. Er enthält Bestandteile, die das Immunsystem des Wirts beeinträchtigen und so eine Infektion ermöglichen. Forscher des Central Michigan University College of Medicine http://cmich.edu/colleges/cmed haben mit D7 nun ein Protein identifiziert, das genau die gegenteilige Wirkung hat.

DENV effektiv verhindert

D7 bindet sich bei Aedes aegypti an das Virus (DENV) an und verhindert die Übertragung auf menschliche Zellen und Mäuse. Antikörper gegen D7, die im Menschen bei Moskitostichen vorhanden sind, könnten daher die Übertragung ermöglichen und die Schwere der Erkrankung beeinflussen. Das Team um Michael Conway hat über den Speichel der Insekten oder die Proteine im Mitteldarm die Übertragung von DENV zu verhindern versucht. Diese Strategie hat im Vergleich mit Impfstoffen, die auf Virusproteinen basieren, den Vorteil, dass die verschiedenen Virenstämme dabei nicht berücksichtigt werden müssen. Auch ist eine Adaptierung in Hinblick auf die Viren nicht erforderlich.

Die Forscher hatten bereits früher Proteine aus den Speicheldrüsen von Aedes aegypti isoliert. Diese Art ist für die Übertragung von Dengue-Fieber sowie Viren wie Zika und Chikungunya verantwortlich. Ziel der Forscher war es, Proteinproben daraufhin zu untersuchen, ob sie die DENV-Übertragung auf menschliche Zellen entweder verbessern oder blockieren können. Bei der aktuellen Studie konzentrierte sich das Team auf Proteine, die DENV stoppen sollten.

Basis für neue Medikamente

Bei der Analyse konnten hohe Werte der sogenannten D7-Proteine nachgewiesen werden. Diese sind im Speichel der Moskitos enthalten. Die Experten gehen davon aus, dass sie die Aufnahme von Blut unterstützen. Durch den Vergleich von nicht infizierten Aedes aegypti mit infizierten Exemplaren zeigte sich, dass die Letzteren über erhöhte D7-Werte in den Speicheldrüsen verfügten. In einem nächsten Schritt wurde eines der D7-Proteine hergestellt und einer weiteren Analyse unterzogen.

Die Behandlung von Zellen, die für eine DENV-Infektion anfällig sind, mit dem Protein - entweder vor oder nach dem Kontakt mit dem Virus - reduzierte die DENV-RNA-Werte in den Zellen. Damit liegt nahe, dass D7 wahrscheinlich sowohl die Wirtszelle beeinflusst als auch direkte Auswirkungen auf das Virus hat, um eine Infektion oder Vermehrung zu verhindern.

Für Tests an lebenden Organismen brachten die Forscher Mäuse entweder mit DENV alleine oder mit einer Kombination des Virus und D7 in Kontakt. Das Vorhandensein von D7 verringerte in der Folge die DENV-RNA-Werte deutlich, und zwar an der Stelle des Kontaktes und den benachbarten Lymphknoten. Von dort aus breitet sich das Virus dann auf den restlichen Körper aus. Die in "PLOS Necglected Tropical Diseases" veröffentlichten Ergebnisse könnten zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze und Impfstoffe gegen Dengue-Fieber beitragen.

(Ende)
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