pts20140522005 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Altran: Vernetzt im Flieger

Drahtloses Internet an Bord steigert den Komfort für Passagiere


Hamburg (pts005/22.05.2014/08:00) Altran informiert: Die hohen Wachstumsraten im internationalen Flugverkehr führen derzeit bei Fluggesellschaften zu erhöhten Investitionen in Komfort und Entertainment der Passagiere. Seit geraumer Zeit wächst die Anzahl der Passagiere weltweit mit über fünf Prozent pro Jahr. Außerdem steigen im hart umkämpften Wettbewerb der Airlines auch die Erwartungen der Fluggäste an die Serviceangebote. Einer der größten Wünsche vieler Passagiere, der problemlose Zugang zum Internet während des Flugs, dürfte bald in Erfüllung gehen - große Fortschritte in der Satellitenkommunikation werden dies schon bald ermöglichen. Dann steht allen Passagieren während des Flugs Breitband-Internet zur Verfügung. Doch davon profitieren bei Weitem nicht nur die Passagiere, denn auch die Fluggesellschaften können damit ihre Wartungszyklen optimieren, und sie kalkulieren bereits mit zusätzlichen Umsatzquellen.

Einige Fluggesellschaften haben schon erste Gehversuche mit den neuen Möglichkeiten der Vernetzung an Bord gemacht. So können Flugbegleiter defekte Komponenten in der Kabine, zum Beispiel an einem Sitz, per Tablet der Bodenstation über Satellitenfunk melden. Bei der nächsten geplanten Inspektion und Wartung des Flugzeugs stehen dann bereits die Ersatzteile bereit und die Techniker wissen unmittelbar, welchen Sitz sie reparieren müssen. Außerdem bietet das Bord-Internet den Fluggesellschaften Möglichkeiten auf weitere Umsätze: Sie verkaufen Passagieren nicht mehr nur den reinen Flug, sondern verdienen auch mit, wenn Hotel, Mietwagen, Touren und Co. aus dem Flugzeug heraus gebucht werden. Weitere Einnahmequellen bieten neue Werbemöglichkeiten im In-Flight-Entertainment-System.

Man mag sich die Frage stellen, warum es jetzt möglich ist, auch über den Wolken telefonieren und surfen zu dürfen - wo selbst heute noch viele Fluggesellschaften vor Abflug darauf hinweisen, Mobiltelefone seien auszuschalten. Die letzten Entwicklungen in der Hochfrequenztechnik sind unter anderem für den zusätzlichen Komfort verantwortlich: Die Forschung rund um die Satelliten-Übertragung macht quasi im Monatsrhythmus Fortschritte. Noch vor etwa fünf Jahren waren heutige Datenübertragungsraten undenkbar. Damals konnten nur einzelne Passagiere zu sehr hohen Preisen über den Wolken telefonieren oder Kurznachrichten schicken. Nun ist es den Forschern gelungen, die Frequenzbänder Ku-Band und Ka-Band im Satellitenfunk so effektiv zu nutzen, dass alle Passagiere gleichzeitig im Internet surfen und Dienste wie beispielsweise soziale Netzwerke verwenden können. "Insbesondere in der Businessklasse fallen Entertainmentangebote und Komfort dann kaum hinter das heimische Wohnzimmer zurück", sagt Lavinia Svensson, Projektmanagerin für Connectivity und In-Flight-Entertainment.

Nachrüstung älterer Flugzeuge möglich

Auch von Interferenzen mit der Bordelektronik, die man früher von eingeschalteten Mobilfunkgeräten befürchtete, geht in modernen Fliegern keine Gefahr mehr aus. "Schon seit einigen Jahren werden die Systeme technisch so angepasst, dass Interferenzen mit der Flugzeugtechnik unmöglich sind", sagt Mehdi Moudafi, Berater für drahtlose Kommunikationssysteme in Flugzeugen bei Altran. In vielen neuen Maschinen ist die Nutzung von mobilen Geräten über den Wolken bereits Standard. Die einzelnen Airlines müssen für jeden Flugzeugtyp eine Genehmigung einholen. Sofern alle Anforderungen der Luftfahrtbehörde erfüllt werden, steht auch bei älteren Flugzeugen dem Online-Zugang nichts mehr im Wege.

Im vergangenen Jahr haben die amerikanischen und europäischen Luftfahrtbehörden den Gebrauch von elektronischen Geräten im Flugmodus sogar in der Start- und Landephase erlaubt. Man mag sich vorstellen, dass die Passagiere in der Zukunft für die gesamte Dauer des Fluges im Internet surfen können. Altran unterstützt die Luftfahrtindustrie dabei, Produkte und Dienste von Flugzeugbauern mit denjenigen von IT-Firmen zu kombinieren, denn beiden Akteuren fehlt meist das Know-how der jeweils anderen Branche. So passt Altran - im Rahmen verschiedener Projekt - derzeit etwa IT und Kommunikationssysteme an die strengen Anforderungen der Luftfahrt an und versucht gleichzeitig, neue Einsatzmöglichkeiten zu identifizieren.

Der Markt für Internet an Bord wird heutzutage noch von den amerikanischen Airlines dominiert, besonders weil die vereinigten Staaten über ein "Direct-Air-to-Ground"-Netz basierend auf der Mobilfunktechnologie verfügen. Allerdings verzeichnen seit einigen Jahren die aufstrebenden Fluggesellschaften aus dem Mittleren Osten für den satellitenbasierten Dienst das stärkste Wachstum. Sie bieten neben einigen europäischen und asiatischen Airlines bereits Internetdienst an. "Auch wenn man aktuell nach Möglichkeiten sucht, zusätzlichen Umsatz über In-Flight Connectivity zu generieren - langfristig wird der Internetzugang den Passagieren gratis zur Verfügung stehen", prognostiziert Moudafi. Zusätzliche Umsätze müssten dann über Werbung und Einkaufsangebote generiert werden.

Zugleich reagieren Fluggesellschaften mit ihrer multimedialen Aufrüstung auf die rasant steigende Zahl von Passagieren, die ihre persönlichen Smartphones, Notebooks oder Tablets auch während längerer Flüge nutzen wollen, indem sie Sitze mit USB-Anschlüssen und Steckdose ausstatten. Andere Airlines beschäftigen sich noch mit der Frage, wie sie den Anschluss der Geräte am Sitzplatz des Passagiers am besten ermöglichen. Nutzen die Passagiere nämlich eigene Inhalte auf eigenen Geräten, entfallen komplizierte Rechteverträge mit den Filmstudios.

Neue Dimension im Kundenservice möglich

Für Passagiere ergibt sich mit der Vernetzung neben dem WLAN an Bord aber noch ein weiterer Vorteil: Dank der großen Bandbreite kann das Passagierinformationssystem der Fluggesellschaft alle Vorlieben und Interessen, die der Passagier bei seiner Buchung angeben hat, der Kabinencrew zur Verfügung stellen. So weiß das Personal immer, wer welche Getränke bevorzugt oder z. B. Vegetarier ist. Auch wenn die Crew weiß, wer etwa zum ersten Mal in der Business Class reist, kann das Reiseerlebnis des Gastes nochmals steigern. "Schon bald stehen Passagieren all jene Annehmlichkeiten in der Kabine zur Verfügung, die sie auch am Boden gewohnt sind", so Svenssons Vision. Die Vernetzung ermöglicht somit also auch eine neue Dimension im Kundenservice für die Airlines.

Viele Fluggesellschaften stehen momentan vor der Entscheidung, ein drahtloses oder drahtgebundenes Entertainmentsystem inkl. Bildschirm einzubauen. Klarer Vorteil der Drahtlos-Nachrüstung: Der Einbau dauert in den besten Fälle nicht mehr als zehn Stunden, die auf zwei oder drei Arbeitsnächte aufgeteilt werden können. Teure Stillstandzeiten, in denen zwar Leasingraten anfallen, das Flugzeug aber keinen Umsatz macht, entfallen damit. Der nachträgliche Einbau drahtgebundener Systeme mit Bildschirmen dauert ein Vielfaches länger und ist ebenso kostspielig. Für neu gebaute Maschinen sei die Nachrüstung hingegen kein Thema: Auf Kundenwunsch können die Flugzeughersteller die benötigte Hardware bereits in der Serienausrüstung einbauen und den Betrieb von den Luftfahrtbehörden genehmigen lassen.

Über Altran
Altran wurde 1982 in Paris gegründet und ist mit über 21.000 Mitarbeitern sowie 1,63 Mrd. Eur Umsatz das global führende Beratungsunternehmen für Innovation und High-Tech-Engineering-Services. Seit 30 Jahren sind Altrans Innovation Makers für die wichtigsten Akteure im Luftfahrt-, Fahrzeug-, Energie-, Bahn-, Finanz-, Gesundheits- und Telekommunikationssektor tätig. Altrans Angebote decken alle Stufen der Projektentwicklung von der strategischen Planung bis zur Fertigung ab und nutzen dazu das technologische Know-how der vier Schlüsselbereiche der Gruppe: Intelligent Systems, Lifecycle Experience, Mechanical Engineering und Information Systems. Die Aktie von Altran ist an der Euronext-Börse in Paris gelistet. In Deutschland, mit Unternehmenssitz in Frankfurt am Main, zählt das Beratungsunternehmen rund 3.000 Mitarbeiter.

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Aussender: Altran GmbH & Co. KG
Ansprechpartner: Dr. Markus Ross
Tel.: +49 (0) 261 91 599 733
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