pts20140519009 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Bundesverband Managed Care begrüßt Konkretisierung des Innovationsfonds

Definition der Förderkriterien wird erfolgsentscheidend sein


Berlin (pts009/19.05.2014/11:25) Für die Einführung des im Koalitionsvertrag verankerten Innovationsfonds setzt sich der Bundesverband Managed Care seit langem ein. Vor diesem Hintergrund begrüßt der BMC das am 14. Mai 2014 öffentlich gewordene Papier von Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach, SPD, und Jens Spahn, CDU, das die Ausgestaltung des Fonds weiter konkretisiert.

Um den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht zu werden, ist eine Weiterentwicklung der derzeitigen Versorgungsstrukturen unabdingbar. Als wichtige Impulsgeber für Innovationen haben sich in der Vergangenheit die Selektivverträge der Integrierten Versorgung erwiesen. Derzeit ist die Investitionsbereitschaft in innovative Ansätze erheblich gehemmt. Mit dem Innovationsfonds besteht jetzt die Chance, diesen Reformstau zu durchbrechen.

Dieses Ziel verfolgt offenbar auch das Papier von Lauterbach und Spahn. In der Umsetzung verfolgen die beiden Gesundheitspolitiker den Ansatz, Evidenz für neue Versorgungsmodelle zu generieren, um innovative Ansätze und Modelle in die Regelversorgung zu überführen. "Diese Zielsetzung ist aus Sicht des BMC durchaus positiv zu beurteilen", erklärt der Vorstandsvorsitzende des BMC, Prof. Dr. Volker Amelung, "denn es mangelt uns häufig am Transfer innovativer Modelle in die Fläche. Wichtig ist jedoch auch, Impulse für die Entwicklung von innovativen selektivvertraglich Versorgungsmodellen zu setzen." Nach Auffassung des BMC zu begrüßen sind die vorgesehene Konzentration auf Prozessinnovationen und die Offenheit des Fonds für Modelle aus unterschiedlichen Innovationsfeldern.

Beteiligung der Wissenschaft ist unerlässlich

Im Hinblick auf das Vergabeverfahren der Gelder aus dem Innovationsfonds, erscheinen die im Papier dargelegten Vorstellungen im Kern sinnvoll: BMC-Vorstandsmitglied Dr. Rolf-Ulrich Schlenker erklärt dazu: "Die Ansiedelung des Entscheidungsverfahren in einer separaten organisatorischen Einheit des Gemeinsamen Bundesausschusses ist eine gute Entscheidung, um die Unabhängigkeit des Entscheidungsgremiums zu ermöglichen und zugleich die Rechtssicherheit des Vergabeverfahren zu gewährleisten."

"Aus Sicht des BMC ist jedoch die Beteiligung der Wissenschaft an der Vergabeentscheidung unerlässlich", fordert Amelung. "Einerseits kann so die Forderung von Lauterbach und Spahn nach einem 'unabhängigen und neutralen Verfahren' besser gewährleistet werden, andererseits könnten beispielsweise wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erfolgswahrscheinlichkeit der Projekte und zur Evaluation unmittelbar in die Entscheidungsfindung einfließen."

Letztendlich werden die Förderkriterien eine zentrale Rolle für den Erfolg des Innovationsfonds spielen. "Aus Sicht des BMC stehen drei Kriterien im Vordergrund: das Potenzial eines Modells, die Qualität der Versorgung zu verbessern, die Patientenzentrierung und die Erfolgswahrscheinlichkeit", betont Schlenker. Die Fähigkeit, innovative Ansätze zu entwickeln, die diese Kriterien erfüllen, sieht der BMC jedoch - anders als Lauterbach und Spahn - auch bei anderen Akteuren des Gesundheitswesens. Es bleibt aber zu bedenken, dass die Entscheidung über die Antragsberechtigten Auswirkungen hat, die über die Vergabe der Innovationsfonds hinausgeht und grundsätzliche ordnungspolitische und wettbewerbliche Vorstellungen berührt. Der BMC sieht daher eine intensive Debatte über diese Frage als notwendig an.

Entscheidend ist, den Innovationsfonds jetzt schnell ins Rollen zu bringen. Um das zu gewährleisten, sollten dem G-BA für die Ausgestaltung des Vergabeverfahrens konkrete Fristen auferlegt werden. "Die Auflösung des Innovationsstaus im deutschen Gesundheitssystem sollte eine der obersten Prioritäten dieser Legislaturperiode sein", so Amelung. "Der Innovationsfonds sollte daher lieber heute als morgen starten."

Der BMC ist ein pluralistischer Verein für innovative Systementwicklung im Gesundheitswesen. Er ist das Forum für zukunftsfähige, qualitätsgesicherte und patientenorientierte Konzeptionen. Seine Mitglieder repräsentieren die gesamte Bandbreite aller Akteure des Gesundheitswesens. Der BMC wurde 1997 gegründet und zählt rund 170 Unternehmen und Institutionen zu seinen Mitgliedern.

(Ende)
Aussender: BMC e. V.
Ansprechpartner: Dr. Susanne Ozegowski
Tel.: 03028094480
E-Mail: ozegowski@bmcev.de
Website: www.bmcev.de
|