pts20131128024 Politik/Recht

Bundesregierung setzt mit Innovationsfonds Impulse für neue Versorgungsformen

Bundesverband Managed Care legt Vorschläge zur konkreten Umsetzung vor


Berlin (pts024/28.11.2013/11:15) Der Bundesverband Managed Care (BMC) begrüßt den im Koalitionsvertrag vereinbarten Innovationsfonds zur Förderung innovativer Versorgungsformen. Damit dieser seine volle Wirkung entfalten kann, müssen Mittelvergabe und Evaluation praxisgerecht ausgestaltet und ein niedrigschwelliger Zugang für Innovationen zum System geschaffen werden. Der BMC, der sich bereits seit fünf Jahren für einen Innovationsfonds einsetzt, hat hierzu einen umfassenden Empfehlungskatalog entwickelt.

"Der Innovationsfonds ist ein klares Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur dringend notwendigen Weiterentwicklung der medizinischen Versorgungsstrukturen. Mit einem Finanzvolumen von 300 Mio. Euro werden spürbare Impulse für neue Versorgungsformen und die Versorgungsforschung gegeben", sagt Prof. Dr. Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender des BMC. Dabei gehe die Große Koalition den richtigen Weg: "Insbesondere verbindliche Kriterien und die Verpflichtung zur Evaluation sind wichtig, um Mitnahmeeffekte wie bei der Anschubfinanzierung von 2004 bis 2008 zu vermeiden."

Der Zeitrahmen von vier Jahren sei gut gewählt. Denn vorher sei es kaum möglich, belastbare Evaluationsergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig würden hierdurch die Kassen von kurzfristigen Betrachtungen befreit. "Durch eine Teilfinanzierung über den Innovationsfonds und die Vier-Jahres-Frist erhalten die Kassen Planungssicherheit und die Möglichkeit zur Umsetzung langfristiger Projekte", so Amelung.

Die Erhöhung der Investitionsfähigkeit der Krankenkassen stelle jedoch nur eine Seite der Medaille dar. Auf der anderen Seite müssten noch immer bestehende rechtliche Hürden für neue Versorgungsformen beseitigt werden. Der BMC freut sich daher über die von der Bundesregierung angekündigte Angleichung der Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen integrierten und selektiven Versorgungsformen und den politischen Willen zum Abbau von Investitionshemmnissen. "Die Akteure der GKV sind innovativ. Jetzt erhalten sie die Chance, das auch zu beweisen."

Der BMC hat bereits 2009 einen umfassenden Empfehlungskatalog zur konkreten Umsetzung eines Innovationsfonds aufgestellt. Die Kernelemente:

* Größtmögliche Transparenz bei der Entscheidung über die Mittelvergabe. Die Strukturen des Gremiums, das über förderungswürdige Projekte entscheidet, sollten sich an denen einer Stiftung orientieren.

* Förderungsmöglichkeiten für alle Akteure schaffen. Die Förderung sollte sich nicht allein auf Krankenkassen beschränken, sondern alle Akteure, die in der Lage sind, Versorgungsprozesse zu entwickeln oder zu verbessern, sollten das Antragsrecht er-halten.

* Förderung als Teilfinanzierung gestalten und zeitlich befristen. Nur so können Gießkanneneffekte vermieden und die Langfristperspektive gefördert werden.

* Entwicklung eines standardisierten Kriterienkatalogs für Evaluationen. Auf diese Weise wird die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sichergestellt.

Der Empfehlungskatalog des BMC liegt anbei und kann unter http://www.bmcev.de abgerufen werden.

Der BMC ist ein pluralistischer Verein für innovative Systementwicklung im Gesundheitswesen. Er ist das Forum für zukunftsfähige, qualitätsgesicherte und patientenorientierte Konzeptionen. Der BMC vertraut auf die Kräfte eines freiheitlichen und wettbewerbsorientierten, gleichwohl auch solidarischen Systems. Seine Mitglieder repräsentieren die gesamte Bandbreite aller Akteure des Gesundheitswesens. Der BMC wurde 1997 gegründet und zählt rund 160 Unternehmen und Institutionen zu seinen Mitgliedern.

(Ende)
Aussender: Bundesverband Managed Care e.V.
Ansprechpartner: Barbara Turina
Tel.: +49 30 28 09 44 80
E-Mail: turina@bmcev.de
Website: www.bmcev.de
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