Ergo droht 120.000 Versicherten mit Kündigung
Kunden sollen auf rund 14 Prozent teurere Gebäude-Police umsteigen
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Ergo-Sitz in Düsseldorf: Versicherer will Policen verkaufen (Foto: ergo.com) |
Düsseldorf (pte021/29.05.2013/13:55) Der wegen Sexreisen für Angestellte (pressetext berichtete: http://bit.ly/murnxu ) massiv in die Kritik geratene Versicherer Ergo http://ergo.de droht rund 120.000 Versicherten mit der Kündigung ihrer Gebäudeversicherung. Das Unternehmen will neue Policen verkaufen und unterbreitet seinen Kunden den Vorschlag eines Umstiegs. Wer jedoch nicht will, dem blüht womöglich das vorzeitige Vertrags-Aus, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Der Skandal: Die neuen Versicherungs-Policen sind im Schnitt rund 14 Prozent teurer, wie Ergo bestätigt.
Sparte soll mehr abwerfen
Eigenen Angaben zufolge will das Versicherungsunternehmen auf diese Weise seine derzeit ins Schlingern geratene Gebäudesparte wieder in die Gewinnzone befördern. Die Zahlen sind eindeutig: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 erwirtschaftete die Sparte einen Verlust von knapp 40 Mio. Euro. Gegen die Pläne des Unternehmens zur Wehr setzen können sich viele Versicherte jedoch nicht. Nach einem Schaden oder mit einer dreimonatigen Frist zum Ende des Versicherungsjahres können Versicherer Verträge ohne Angabe von Gründen kündigen.
Eine Kündigung mit Vertragsumstieg und damit ein Neuabschluss für eine Police ist für Ergo die einzige Möglichkeit, mehr Geld in die Kassen gespült zu bekommen. Denn die Beiträge der alten Verträge dürfen nicht einfach erhöht werden, da eine entsprechende Klausel darin fehlt. Das Vorgehen der Düsseldorfer ist jedoch kein Einzelfall und in der Branche bereits auf dem Vormarsch. Dem Bund der Versicherten http://bundderversicherten.de zufolge kündigen auch andere Gesellschaften Wohngebäudeversicherungen zwecks Unrentabilität der Policen.
Umstieg auf neue Konditionen
Ergo selbst versucht unterdessen, die Wogen zu glätten und beschwichtigt. Eine Sprecherin des Unternehmens weist darauf hin, dass die Kunden rechtzeitig informiert würden und somit auch selbst die Gelegenheit hätten, zu kündigen, sofern sie keinen neuen Vertrag wollten. Das Unternehmen unterstreicht in weiterer Folge auch, dass viele Altverträge zudem Konditionen aufweisen, die von Verbraucherschützern heute als unzureichend eingestuft werden. Folglich biete man den Kunden daher nur an, "auf die aktuellen Konditionen umzusteigen".
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