pte20130314014 in Business

Wacker Chemie erwartet durchwachsenes Jahr

Dividende stark gekürzt - Hoffnung auf Preissteigerung bei Polysilizium


Produktionsanlage: Polysilizium macht Probleme (Foto: wacker-chemie.com)
Produktionsanlage: Polysilizium macht Probleme (Foto: wacker-chemie.com)

München/Frankfurt am Main (pte014/14.03.2013/12:00) Der bayerische Chemiekonzern Wacker Chemie http://wacker.com geht davon aus, dass die kommenden Monate sehr herausfordernd werden. "2013 wird aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr für Wacker", sagt Konzernchef Rudolph Staudigl heute, Donnerstag, im Zuge der Vorstellung des Geschäftsberichts. Sollte die Nachfrage im Halbleitergeschäft im zweiten Halbjahr zulegen und in der Solarbranche keine wesentlichen Handelshürden aufgestellt werden, glaubt Wacker an einen Umsatz wie im Jahr 2012 (4,63 Mrd. Euro). Im Vorjahr sind 70 Prozent des Gewinns weggebrochen. Dieser hat nur mehr 106,8 Mio. Euro ausgemacht (pressetext berichtete: http://bit.ly/16u4ulJ ). Grund für die Zahlen und den verhaltenen Ausblick ist das äußerst schwache Geschäft mit Polysilizium.

Überkapazitäten und Nachfragerückgang

"Das Chemie-Geschäft wird 2013 gut verlaufen, doch das wird nicht annähernd ausreichen, um die Probleme beim Polysilizium auszugleichen", unterstreicht Peter Spengler von der DZ Bank http://www.dz-bank.de im Gespräch mit pressetext. Wacker beliefert die Solarindustrie mit hochreinem Polysilizium, das für die Produktion von Solarpanels nötig ist. Doch aufgrund eines Nachfragerückgangs in Europa und Überkapazitäten in Asien hat sich der Preis dafür in den vergangenen ein bis zwei Jahren halbiert. Die Dividende haben die Münchner von 2,20 auf 0,60 Euro drastisch gekürzt.

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres hat es bereits etwas besser ausgesehen. Das Unternehmen hat deutlich höhere Mengen an Polysilizium abgesetzt als erwartet. Die Preise blieben jedoch niedrig. Vor dem Hintergrund der Saisonalität sei auch die Nachfrage im Chemiebereich in den Wintermonaten "zufriedenstellend", so Staudigl. Wacker will dieses Jahr 600 Mio. Euro in seine Technik investieren. Das sind rund 50 Prozent des Vorjahres.

Auslastung geht nach oben

Wie sich der Preis von Polysilizium in Zukunft entwickeln wird, ist unklar. Er sei niedrig, hätte aber den Boden erreicht. Der Bedarf für Solarkunden habe deutlich zugenommen und die Auslastung der Produktion gehe stark nach oben, erklärt Staudigl zuversichtlich. Er bezeichnet zudem das gut laufende Chemie-Geschäft als wichtigen "Stabilitätsfaktor für den Konzern". Von der Dividendenkürzung ist vor allem die Familie Wacker selbst betroffen. Sie hält rund zwei Drittel der Anteilsscheine. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:55 Uhr) notiert das Papier mit einem Minus von 1,54 Prozent bei 62,54 Euro.

(Ende)
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