Briten trinken viel mehr Alkohol als angenommen
Verkaufszahlen und Umfragedaten passen laut Analyse nicht zusammen
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Leere Bierflaschen: Konsum der Briten unterschätzt (Foto: pixelio.de, R. Duba) |
London (pte010/27.02.2013/10:45) Die Menge an Alkohol, die in England getrunken wird, dürfte höher sein als angenommen, wie die University College London http://ucl.ac.uk herausgefunden hat. Die Wissenschaftler verglichen die Verkaufszahlen mit den Angaben, die Teilnehmer bei Umfragen machten. Fast die Hälfte des verkauften Alkohols fehlte jedoch in den genannten Zahlen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass viele Briten mehr als die Menge Alkohol trinken, die als nicht gesundheitsgefährdend eingestuft wird. Details wurden im European Journal of Public Health http://eurpub.oxfordjournals.org veröffentlicht.
Massenhaft Trinkexzesse
Das Team um Sadie Boniface berücksichtigte den nicht angegebenen Alkohol. Es zeigte sich, dass Trinkexzesse viel häufiger vorkommen dürften als die offiziellen Zahlen nahelegen. Experten wie Alcohol Concern http://alcoholconcern.org.uk gehen davon aus, dass große Mengen an Alkohol nicht angegeben wurden, weil es die Betroffenen nicht zugaben oder den Überblick über ihren Konsum verloren hatten.
Laut der Studie überschreiten 19 Prozent mehr Männer und 26 Prozent mehr Frauen als bisher angenommen die nicht gesundheitsgefährdende Höchstmenge an Alkohol. Auch während der Woche war der Alkoholkonsum höher als bisher angenommen. 15 Prozent mehr Männer und elf Prozent mehr Frauen überschritten auch hier die offiziell vertretbaren Mengen.
Die derzeitige Empfehlung der Chief Medical Officer geht davon aus, dass Männer regelmäßig nicht mehr als vier Einheiten Alkohol pro Tag trinken sollten und Frauen nicht mehr als drei. Das Royal College of Physicians empfiehlt pro Woche Grenzwerte von 21 Einheiten für Männer und 14 für Frauen. Eine Einheit Alkohol entspricht in etwa einem Seidel Bier oder fast einem kleinen Glas Wein.
Folgen für Volksgesundheit
"Diese Studie wurde durchgeführt, um zu zeigen, wie der Alkoholkonsum aussehen würde, wenn der gesamte verkaufte Alkohol berücksichtigt werden würde", so Boniface. Die Forschungsergebnisse haben laut der Wissenschaftler potenziell enorme Auswirkungen auf das englische Gesundheitswesen. Die Forscher werteten die Verkaufsdaten des britischen Finanzamts aus und verglichen sie mit zwei Umfragen zum Alkoholkonsum aus dem Jahr 2008.
Die General Lifestyle Survey analysierte bei 12.490 Erwachsenen den durchschnittlichen Alkoholkonsum pro Woche. Die Health Survey for England konzentrierte sich auf den Tag mit dem stärksten Alkoholkonsum der vergangenen Woche. An dieser Studie nahmen 9.608 Personen teil. Die Wissenschaftler wollen jetzt die Charakteristika und die Motive jener Menschen untersuchen, die weniger Alkohol angaben, als sie tatsächlich getrunken hatten. Verantwortlich dürften Trinkmuster und Gewohnheiten sein.
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