pte20130223001 in Leben

Lia Pale: Jazzige Antwort auf Franz Schubert

CD-Neuerscheinung "Gone Too Far" begibt sich auf "Winterreise"


Wien (pte001/23.02.2013/06:00) Die junge Jazz-Sängerin Lia Pale http://liapale.net hat sich mit ihrem neuen Album "Gone Too Far" an Lieder aus Franz Schuberts "Winterreise" gewagt - und das in einem völlig neuen Kontext. Mitgeholfen beim Arrangement hat der Komponist, Arrangeur und Pianist Mathias Rüegg. Beim Debut-Konzert im Wiener Musikclub Porgy & Bess http://porgy.at konnte die Künstlerin das Publikum begeistern. Nun geht sie mit ihrem Ensemble auf Tournee.

"Wir haben verschiedene Informationen auf der CD vorenthalten", erklärt die Vokalistin im pressetext-Interview. "Der Grund dafür war, dass wir unter allen Umständen eine Vorab-Schubladisierung verhindern wollten." Das Geheimnis dürfe nun allerdings gelüftet werden. Auch, dass Mathias Rüegg, ehemaliger Arrangeur und Bandleader des Vienna Art Orchestra, sie jetzt am Klavier begleitet.

Musikuniversität als Ort der Begegnung

Begegnet sind sich Pale und Rüegg an der Musikuniversität. "Er ist auf mich aufmerksam geworden, als ich ihn nach einem Arrangement für ein Stück gefragt habe", erzählt Pale. Rüegg, den der Autor und Kritiker Robert Fischer als "Grenzgänger, der beide Sprachen beherrscht, die klassische wie auch jene des Jazz" beschrieben hat, scheute nicht davor zurück, der Studentin zu helfen und entdeckte dabei ihr Talent.

"Der kreative Prozess begann mit der Übersetzung der Texte von Wilhelm Müller." Mit großer Akribie habe sie versucht, den Sinn der Texte beizubehalten. Elf der insgesamt 24 Lieder des Zyklus hat die Band, der der Saxophonist Harry Sokal, der Bassist Hans Strasser und die Perkussionistin Ingrid Oberkanins angehören, eingespielt. "Aufgenommen wurde die CD im Juli 2012 im Porgy & Bess", so Pale.

Weg von Kategorien und Schubladen

Rüegg, den ein Musikkritiker des Concerto-Magazins http://concerto.at einmal als heimisches Pendant zu Duke Ellington bezeichnete - angesichts der Tatsache, dass auch er in kleinen Formationen sein pianistisches Können unter Beweis stellte - wird seinem Ruf als "Jongleur der Musikgeschichte" erneut gerecht.

Dass zwei Charaktere, denen Kategorisierung und Schubladisierung abgehen, einander getroffen haben, scheint eigentlich nur logisch. Auch Pale sieht ihre Zukunft als Musikerin in einem Brückenschlag der Stile und Epochen. "Mich hat das Auslandssemester an der Musikhochschule in Göteborg ebenso beeinflusst wie die Arbeit am Album", erklärt sie.

"Kooperation mit Rüegg war Sternstunde"

Fasziniert haben sie persönlich musikalische Grenzgänger wie etwa der Arrangeur, Komponist und Herausgeber Henry "Harry" Burleigh. Er war der erste schwarze Komponist, der durch die Art seiner Arrangements die Musik der Schwarzen auch klassisch ausgebildeten Musikern zugänglich gemacht hat und gilt daher als "Vater der Spirituals".

Über ihr nächstes Album will die junge Künstlerin allerdings noch nicht sprechen. "Das ist etwas zu früh." Großes Interesse an weiteren Brückenschlägen und affiner Lyrik sei jedoch vorhanden. "Die Kooperation mit Matthias Rüegg war in jeglicher Hinsicht eine Sternstunde", erklärt sie abschließend.



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