pte20130220004 in Business

Österreichs Wettbewerbsfähigkeit kein Selbstläufer

Reichtum bei Minderheit - Haushaltseinkommen hingegen gerechter


Wien (pte004/20.02.2013/06:15) Das private Vermögen der Österreicher beläuft sich trotz Krise auf geschätzte 1.300 Mrd. Euro, was jedoch nicht bedeutet, dass der soziale Frieden bedroht wäre oder gar eine Neid-Debatte dominiert. Trotz der guten Ausgangslage darf sich die Alpenrepublik nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen und sollte stattdessen wettbewerbsfähig bleiben, wie Experten im Rahmen der Podiumsdiskussion "Wie reich ist Österreich?" konstatieren.

Gute Ausgangslage gegeben

Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner lobt auf der von KPMG Austria http://kpmg.at organisierten Veranstaltung das soziale Klima der Alpenrepublik und die geringe Jugendarbeitslosigkeit. Zudem profitiere das Land von vielen Klein- und Großbetrieben. "Trotz unserer hohen Lebensqualität bleibt entscheidend, wie wettbewerbsfähig Österreich in Zukunft ist", sagt Mitterlehner.

Erste-Group-CEO Andreas Treichl http://erstegroup.com streicht zwar die gute Ausgangslage Österreichs hervor, bemerkt aber einen Verlust an Vorteilen über das vergangene Jahrzehnt. Er rät der Alpenrepublik, die Führungsrolle in einer Region des Wachstums einzunehmen, zumal die Länder des Ostens ihren Wohlstand steigern dürften. "Die ausgeprägte Sozialstruktur kann langfristig zum Nachteil werden", mahnt Treichl.

Vermögen stark ungleich verteilt

Heimo Scheuch, Chef der Wienerberger-Gruppe http://wienerberger.com , hebt dagegen Österreichs soziale Stabilität hervor, kritisiert jedoch Infrastruktureinrichtungen wie etwa den Wiener Flughafen. Österreich stelle dank Ausbildung und Sprachen zwar sehr gute Mitarbeiter. Was aber noch fehle, sei der Blick über die Grenzen. "Wir und insbesondere die Jugend müssen uns stärker weltweit messen", fordert Scheuch.

Laut Sozialbericht 2012 http://bit.ly/W8AZyp besitzen die obersten fünf Prozent der privaten Haushalte, rund 190.000 Menschen, 45 Prozent des Gesamtvermögens bzw. je mindestens eine Mio. Euro Vermögen. Die untere Hälfte, etwa 1,9 Mio. Haushalte, hat weniger als vier Prozent des Gesamtvermögens zur Verfügung. Im ersten "Household Finance and Consumption Survey" des Eurosystems von Österreichs Nationalbank (HFCS) wird der Alpennation darum eine "ausgeprägte Rechtsschiefe der Vermögensverteilung" bescheinigt.

Faire Einkommen und Erbschaften

Die österreichischen Einkommen sind laut HFCS-Studie hingegen deutlich weniger ungleich verteilt als die Vermögen. Rund die Hälfte der Haushalte hat ein Einkommen von weniger als 32.000 Euro und 90 Prozent weniger als rund 79.000 Euro. Knapp über 60 Prozent der Haushalte verdienen weniger als der Durchschnitt. Eine Erbschaft oder Schenkung haben rund 35 Prozent der Haushalte erhalten. Werden alle Erbschaften inklusive Hauptwohnsitz betrachtet, sinken Mittelwert und Median auf rund 242.000 Euro bzw. rund 100.000 Euro. Sowohl die Erbhäufigkeit als auch das Erbvolumen steigen mit dem Nettovermögen stark an.

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