ÖWR verzeichnet Höchststand an Beschwerden
Werberat hat "Ehrenkodex" überarbeitet und plant "Digitalen Werberat"
Wien (pte017/12.02.2013/13:55) Der Österreichische Werberat http://werberat.at (ÖWR) hat im Vorjahr einen Höchststand sowohl an Beschwerden (347) als auch an ausgesprochenen Werbungsstopps (13) verzeichnet. Das geht aus dem heute, Dienstag, präsentierten Geschäftsbericht 2012 hervor. ÖWR-Präsident Michael Straberger sieht gerade deshalb dieses Gremium zur Selbstkontrolle der Werbewirtschaft weithin akzeptiert und das kreative Potenzial keinesfalls eingeschränkt. Unter den Neuzugängen 2012 finden sich der Fachverband der Musik- und Filmindustrie wie auch der Verband der Brauereien Österreichs.
Sexualität und Sexismus trennen
"Geschlechterdiskriminierende Werbung" (94 Fälle) führt weiterhin die Rangliste der Beschwerden an, dicht gefolgt von "Ethik und Moral" (92) und weit vor "Rassismus" (43), "Gewalt" (31) sowie "Irreführung und Täuschung" (20). Zum Dauerbrenner "Sex in der Werbung" bemerkt Straberger, dass Konsumenten vielfach Sexualität mit Sexismus verwechseln. "Die Präsentation von Unterwäsche ist nicht primär sexistisch", so der ÖWR-Präsident. Auch gelte es besonders den Medienkanal zu beachten, denn ein Plakat vor Schulen sei anders zu bewerten als ein Werbebanner im Internet.
Auffällig ist laut Straberger hingegen der Anstieg von Beschwerden im Online-Bereich, wo sich die Entscheidungen des Werberates vervierfachten. "Hier muss etwas passieren", manifestiert der ÖWR-Präsident und denkt an die Einführung der europäischen Idee eines "Digitalen Werberates". Abgewartet werden auch Tests des Deutschen Werberates http://werberat.de bei der verhaltensorientierten Web-Nutzung und dem Verbot von Cookies. Näheres dazu wird in der großen Jubiläumsfeier "5 Jahre Werberat NEU" Ende April verlautbart.
Ausrutscher häufig kein Kalkül
Die hohe Zahl an Beschwerden rund um Kinder und Jugendliche hat den ÖWR zur teilweisen Überarbeitung seines Ehrenkodexes veranlasst. "Speziell bei Kindern und Gewalt haben wir große Defizite ausgemerzt", versichert Straberger und appelliert an die werbetreibende Wirtschaft, gerade dort ihrer pädagogischen Verantwortung bewusst und gerecht zu werden. Leichtsinnigkeit, Gesundheitsgefährdung, zweifelhafte Produktdarstellungen bis hin zu Schönheitsoperationen seien nun im ÖWR-Kodex explizit verankert. Weiterhin nicht zuständig erklärt sich der ÖWR für politische Werbung, sehr wohl aber für "Public Information" öffentlicher Stellen.
In fallweisen Ausrutschern bekannter Unternehmen sieht Straberger generell "kein Kalkül". Gesetzlichen Initiativen zur Verhinderung von Fotobearbeitungen, sogenannter Magermodels, kann der ÖWR-Präsident ebenfalls nichts abgewinnen und ist überzeugt, mit Aufklärung sehr viel mehr Sensibilität schaffen zu können. Angedacht wird aber unter Mithilfe der internationalen Trägerorganisation EASA http://easa-alliance.org die Gegenüberstellung von Vorher-Nachher-Bildern auf der ÖWR-Webseite.
Fotos zur Pressekonferenz stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3164 als Download zur Verfügung.
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