Kanada zieht Ein-Cent-Münze aus dem Verkehr
"Penny" kommt ins Museum - Eurozone wartet Studie ab
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42. Breitengrad: auch hier wird der Penny abgeschafft (Foto: pixelio.de/Haindl) |
Ottawa/Wien (pte004/06.02.2013/06:15) Kanada hat nun endgültig damit begonnen, sämtliche im Umlauf befindlichen Ein-Cent-Münzen aus dem Verkehr zu ziehen. Der sogenannte "Penny" hat damit ausgedient und wird im Laufe der Jahre gänzlich aus den kanadischen Brieftaschen verschwunden sein. Für die Eintreibung zuständig ist das Royal Canadian Mint http://mint.ca , also die staatliche Münzprägeanstalt mit Sitz in Ottawa. Kanada folgt damit dem Beispiel Australiens. Im Euroraum wird diese Frage seit Jahren diskutiert, allerdings ohne nennenswerte Entscheidungen.
Produktionskosten sehr hoch
Obwohl der kanadische Penny seit 1996 nicht mehr aus originalem Kupfer hergestellt wurde, haben die Produktionskosten (1,6 Cent) seinen eigentlichen monetären Wert weit übertroffen. Die Relevanz von Münzen in dieser Größenordnung schwindet zunehmend. Was man sich im Jahr 1963 noch um einen kanadischen Cent kaufen konnte, bekommt man heutzutage nur mehr um acht Cent. Ganz so schnell wird der Penny allerdings nicht verschwinden, da zwischen Quebec und Vancouver rund sechs Mrd. Ein-Cent-Stücke im Umlauf sind. Seit Montag werden sie effektiv eingesammelt.
Ein kanadischer Penny ist gerade einmal 0,738 Euro-Cent wert. Das heißt, Kanada schafft eine Münze ab, für dessen Wert es im Euroraum keine gibt. Doch auch in Brüssel und Frankfurt wird über einen ähnlichen Schritt nachgedacht. Finnland beispielsweise verzichtet gänzlich auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen, da dort traditionellerweise keine kleinen Münzen verwendet werden. Preise werden gerundet.
Inflation als Begleiterscheinung
Im Runden der Preise liegt aber auch das Problem, da es bei beim Aufrunden auf den nächst höheren Fünf-Cent-Betrag zu einer Inflation käme. Eine Ware, die vor einer vermeintlichen Abschaffung der beiden Münzen 0,96 Euro gekostet hat, würde dann einen Euro ausmachen. Das würde eine Inflation von vier Prozent bedeuten.
Auf Anfrage von pressetext gibt sich die Österreichische Nationalbank http://oenb.at eher zurückhaltend und verweist auf eine aktuelle Untersuchung. "Die Kommission hat gemeinsam mit der EZB eine Studie in Auftrag gegeben, die die möglichen Auswirkungen einer Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen europaweit untersucht. Diese wollen wir abwarten", so OeNB-Pressesprecher Christian Gutlederer, denn man könne erst eine Entscheidung treffen, wenn eine Sachlage geschaffen wurde.
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