pte20130118018 in Leben

Job-Bewerber werden tagesabhängig beurteilt

Späte Vorstellungsgespräche kritischer bewertet


Vertrag: Bewerber werden intuitiv gewählt (Foto: pixelio.de, P. Bork)
Vertrag: Bewerber werden intuitiv gewählt (Foto: pixelio.de, P. Bork)

Philadelphia/Wien (pte018/18.01.2013/13:58) Job-Aspiranten werden nur mit den Wettbewerbern desselben Tages verglichen und beurteilt, anstatt mit dem gesamten Kandidaten-Pool. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Wharton School of the University of Pennsylvania http://wharton.upenn.edu . Dieses Phänomen wird als "narrow bracketing" bezeichnet.

Vorgesetzte gehen dabei wie beim Roulette nach dem vierten guten Gespräch von einem nächsten schlechten Bewerber aus. Für die Erhebung wurden 9.000 US-amerikanische Bewerbungen der vergangenen zehn Jahren analysiert. Gespräche, die bereits am frühen Tag geführt wurden, hatten einen negativen Einfluss auf die kommenden und senkten deren Ergebnis um 0.075 Punkte.

Entscheidungen fallen intuitiv

"Dieses Phänomen kann unter anderem mit dem 'priming effect' zusammenhängen. Hier hat der Vorgesetzte am Anfang noch nicht viel gesehen, wobei das erste Gespräch als 'gut' bewertet wird. Anhand dessen erstellt sich dieser eine Skala. Diejenigen, die zum Schluss an der Reihe sind, werden feiner, kritischer und somit eventuell auch schlechter bewertet", klärt der Psychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber pressetext auf.

Mehrere arbeitspsychologische Studien belegen, dass die meisten Entscheidungen aus dem Bauch heraus gefällt werden. "Wenn dem Vorgesetzten dabei ein Bewerber besonders gut gefällt, werden die kommenden kritischer beurteilt. Die Entscheidung ist jedoch bereits gefallen", so der Experte.

Zeigen von Interesse relevant

Laut Rosenauer ist besonders das Zeigen von Begeisterung am Unternehmen von großer Bedeutung. "Die Kandidaten sollten sich vorher über den Betrieb informieren und am Ende des Gespräches auch Fragen stellen. Tun sie das nicht, hinterlässt es den Eindruck, dass kein Interesse besteht", sagt der Psychologe.

Um bestimmte geschlechtsspezifische Vorurteile oder Vorzüge bei einer Anstellung zu unterbinden, können Verhaltensleistungen in Assessment-Centern auf die Eignung auf die gewünschte Stelle getestet werden.

(Ende)
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