England will weniger Profit für Zigarettenhersteller
Wissenschaftliche Studie fordert staatliche Regulierung wie beim Wasser
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Zigaretten: Unternehmen sollen weniger verdienen (Foto: pixelio.de, PeterFranz) |
London (pte008/16.01.2013/10:35) Die britische Regierung könnte Einnahmen von 500 Mio. Pfund (rund 603 Mio. Euro) pro Jahr erhalten, indem sie den Profit der Zigarettenhersteller einschränkt. Zu diesem Ergebnis kommt die University of Bath http://bath.ac.uk . Das Team um Robert Branston fordert für Rauchwaren eine ähnliche staatliche Regulierung wie beim Wasserpreis. Die Forscher schreiben im Fachmagazin Tobacco Control http://tobaccocontrol.bmj.com , dass die Reduzierung der Gewinne theoretisch höhere Steuereinnahmen ohne eine Veränderung des Ladenpreises ermöglicht. Die Tobacco Manufacturers's Association http://the-tma.org.uk findet diesen Vorschlag komplett unverständlich.
Behörde Ofsmoke geplant
Laut Branston macht die Tabakindustrie sehr große Gewinne. Manchen Unternehmen bleiben nach Abzug der Steuern 67 Pence Profit pro Pfund. Das hält der Wissenschaftler für einen unglaublichen Betrag. Einige Industriezweige in Großbritannien unterliegen aufgrund des mangelnden Mitbewerbs bereits Regulierungen. Die Ofwat http://www.ofwat.gov.uk regelt zum Beispiel den Wasserpreis, den Unternehmen festsetzen können. Die Organisation Ofsmoke soll laut Branston die durch den Verkauf von Rauchwaren erzielten Profite ähnlich regulieren.
Auch wenn man die Kosten für die Errichtung einer entsprechenden Behörde und die geringeren Steuereinnahmen der Hersteller berücksichtigt, ist laut den Forschern mit umfangreichen zusätzlichen Einnahmen zu rechnen. Mit der zusätzlichen halben Mrd. Pfund an Steuern könnten zahlreiche Maßnahmen gegen den Zigarettenschmuggel oder Angebote zur Raucherentwöhnung leicht finanziert werden.
Industrie widerspricht Analyse
Die Tobacco Manufacturers's Association argumentiert, dass ohnehin schon hohe Steuern gezahlt würden. 2011 bis 2012 seien mehr als zwölf Mrd. Pfund an den Fiskus abgeführt worden. Die Steuern bei sehr beliebten Zigarettenmarken lägen bereits bei fast 90 Prozent. Die Studie ignoriere diesen Umstand und konzentriere sich stattdessen auf den Gewinn einer Industrie, die in Großbritannien mehr als 70.000 Arbeitsplätze schaffe.
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